Gastbeitrag der Stadt Aachen

Innenstadtmobilität für Morgen
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Innenstadtmobilität für Morgen

Vernetzte Mobilitätsangebote, klimafreundlicher Verkehr und eine ruhige Innenstadt stehen für einen entspannten Aufenthalt in der City

Die Aachener Innenstadt ist ein Magnet für Aachener*innen und Besucher*innen. Sie ist vieles zugleich: Versorgungszentrum, Arbeitsort, Wohnort, Kultur- und Begegnungsort: 50.700 Menschen leben in den Nachbarschaften und an den Plätzen innerhalb des Alleenrings. Viele Besucher*innen aus der Städteregion, dem Grenzgebiet, aus Deutschland und weit darüber hinaus kommen nach Aachen.

Sie alle wollen sich – mit ganz unterschiedlichen Zielen – bewegen und von A nach B kommen. Der eine, um sein Kind zur Kita zu bringen, die andere, um die Stadt auf einem Besuch kennen zu lernen und weitere, um ihren Lebensabend zu genießen und einfach nur dem Treiben in der Stadt zuzuschauen.

Der dafür notwendige Verkehr wird jetzt besser organisiert – ganz besonders für die Partner des Umweltverbundes: die Menschen, die zu Fuß gehen, mit dem Bus fahren, mit dem Rad unterwegs sind oder emissionsarme PKW und Lastenfahrzeuge nutzen.

Stadt Aachen

Dabei ist die Stadt Aachen bereits eine Stadt der kurzen Wege. Dreißig Prozent der Wege in Aachen werden zu Fuß zurückgelegt. Mit besonders einladenden Premiumfußwegen sollen aber auch die angrenzenden Stadtviertel und umliegenden Grünbereiche mit der Innenstadt verbunden werden. Die Nutzung des Fahrrades hat in den vergangenen Jahren spürbar zugenommen. Die Radvorrangrouten werden dazu beitragen, dass das Radfahren sicherer und komfortabler wird. Und der Grabenring soll die Rolle des Radverteilerringes um die Altstadt übernehmen. Die Busse werden auf emissionsfreie Antriebe umgestellt und das Busangebot erweitert. In einigen Jahren soll die Regiotram weitere Nachbarstädte direkt mit der Innenstadt und dem Hauptbahnhof verbinden und Aachen damit wieder zu einem Straßenbahn-Angebot zurückkehren, das in den siebziger Jahren zum Bedauern vieler Nutzer*innen eingestellt worden ist.

Neue Wege durch die Innenstadt

Um alle Verkehrsarten sicher, umweltfreundlich und komfortabel miteinander zu organisieren, hat die Stadt Aachen ein integriertes Konzept „Innenstadtmobilität für Morgen“ erarbeitet. Die Mobilität soll fair und sicher, die Innenstadt leicht erreichbar für alle sein. Innerhalb des Alleenrings werden die Straßen dafür seit August 2024 in fünf Erschließungsbereiche aufgeteilt. Neu ist dort, dass Autos nun erst auf den weiter außen gelegenen Alleenring wechseln, um von dort in den nächsten Bereich zu wechseln. Neu ist auch, dass Karlsgraben, Templergraben und Driescher Gässchen jetzt schon Fahrradstraßen sind, in denen Autos allerdings nach wie vor mit 30 km/h langfahren dürfen. Der Effekt: Der Durchgangsverkehr verlagert sich nach außen. In der Innenstadt herrschen mehr Ruhe und mehr Lebensqualität. Kinder können sicher spielen. Alle genießen ein gesundes Umfeld und das Miteinander. Gleichzeitig bleibt die City leicht erreichbar.

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Wie es dazu kam

Die heutige Idee der neuen Verkehrsführung in der Innenstadt gehört zum Gesamtpaket „Innenstadtmobilität für morgen“, das die Stadtverwaltung seit 2022 entwickelt hat. Vorausgegangen waren Ratsanträge in den Jahren 2019 und 2020: für weniger Schleichwege und für eine lebenswerte Innenstadt. Beschlossen hat die Aachener Politik das Gesamtkonzept „Innenstadtmobilität für morgen“ im Oktober 2023. Begonnen haben die Pläne für eine zukunftsfähige Stadt allerdings schon viel früher. Bereits 2012 hat Aachen unter Beteiligung der Bürger*innen eine Verkehrsentwicklungsplanung gestartet. Daraus entstand 2014 die Vision Mobilität 2050 – ein erster Blick in die Zukunft.

Viele Veranstaltungen boten seitdem die Gelegenheit, sich zu informieren und zu beteiligen. Aufschlussreich und anschaulich waren öffentliche Termine mit Kommunen, die erfolgreich eine ähnliche Verkehrsführung eingeführt haben, darunter die belgische Stadt Gent, die laut eigener Aussage in der Innenstadt „über das größte verkehrsberuhigte Gebiet Europas“ verfügt.

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