Gastbeitrag der Stadt Aachen

Thomas hilft Matthis, seinen Wasserkocher zu reparieren. Kostenlos im Repaircafé LabAix.
Stadt Aachen/Marcus Gloger

Klimaschutz. Wir. Jetzt.

Aachen packt die Zukunft an

Von Aachen aus die Welt retten? Na gut, eher schwierig. Aber einen Beitrag leisten. Und vor allem dafür sorgen, dass das Leben in Aachen lebenswert bleibt. Jetzt, wo die Sommer heißer und die Regenfälle heftiger werden.

Im Zuge der immer spürbareren Klimawandelfolgen verfolgt die Stadt Aachen eine aktive und auf Vorsorge ausgerichtete Klimaschutzstrategie. Das zuständige Klimadezernat um Heiko Thomas priorisiert dabei Maßnahmen zum Klimaschutz, arbeitet jedoch parallel auch an der Klimaanpassung. Dabei erhält der Dezernent nicht nur vom Fachbereich Klima und Umwelt Unterstützung, sondern auch von Kolleg*innen aus dem Dezernat III (Stadtentwicklung, Bau und Mobilität), das eine wichtige Rolle in diesem interdisziplinären Team spielt.

Gemeinsam mit der Politik wurde ein ambitioniertes 123 Millionen Euro-Programm für den Klimaschutz aufgelegt. Knapp 20 Millionen Euro standen daraus für die Förderung des Solarausbaus und die Sanierung privater Wohnhäuser bereit. Seit dem Radentscheid setzt Aachen neue Maßstäbe bei Radwegen und Fahrradstraßen. Es gibt Sharing-Stationen und E-Ladesäulen. Der Grabenring wird stärker auf die Bedürfnisse von Bus- und Fahrradverkehr ausgerichtet.

Nora fährt entspannt in die Stadt. Mit einem Elektrobus aus der Flotte der Aachener Verkehrsbetriebe.
Stadt Aachen/Marcus Gloger

Die enkeltaugliche Stadt

Das Ziel, bis 2030 klimaneutral zu werden, ist fest in der Stadtgesellschaft verankert. Wirtschaft, Hochschulen und Stadtverwaltung arbeiten gemeinsam an der Antwort auf die Frage: Wo und wie lassen sich CO2-Emissionen mit den eigenen Möglichkeiten senken? Sie alle handeln jetzt und setzen auf eine nachhaltigere und verträglichere Energie- und Wärmeversorgung, den Einsatz effizienter Technologien und ökologisch verträglicher Materialien in Industrie und Gewerbe, eine kluge und smarte Kreislaufwirtschaft und die Schonung von Ressourcen und Böden. Die ASEAG bestellt weitere E-Busse, die STAWAG setzt stärker auf Fernwärme, und die Stadtverwaltung saniert ihren Gebäudebestand zügig und energetisch und treibt den Ausbau der erneuerbaren Energien voran.

Hinzu kommen die etwa 200 Initiativen, die sich für eine enkeltaugliche Stadt einsetzen. Sie pflanzen Gemüse in der City, unterstützen den Ausbau besserer Radwege, fördern Fairtrade und unterhalten Repair-Cafés. Privatleute begrünen mit finanzieller Unterstützung durch städtische Förderprogramme Dächer und Fassaden und tragen mit ihrem alltäglichen Handeln dazu bei, dass das Ziel der Klimaneutralität erreichbar wird.

EU-Mission „100 Climate Neutral and Smart Cities by 2030“

Schon seit 1992 hat die Stadt Aachen zahlreiche Konzepte und Maßnahmen zur CO2-Reduzierung umgesetzt und wurde vielfach mit dem European Energy Award in Gold ausgezeichnet. 2019 rief der Stadtrat den „Klimanotstand“ aus. Befeuert durch den Einwohner*innen-Antrag „Aachen klimaneutral 2030“ wurde das „Integrierte Klimaschutzkonzept“ weitergeführt und im März 2024 im Rat beschlossen. Das Ziel: Maßnahmen aus der Verwaltung heraus so zu gestalten, dass Aachen im Jahr 2030 klimaneutral ist.

Vamo und Tammo toben auf dem Spielplatz der KiTa Benediktusstraße in Aachen-Brand. Sie ist energieeffizient nach dem Aachener Standard gebaut und hat eine Solaranlage.
Stadt Aachen/Marcus Gloger

Gut so. Denn die Stadt hat sich, durch die Unterzeichnung der Circular Cities Declaration als eine von zwei deutschen Städten und als eine der ersten Städte überhaupt zu nachhaltigem Handeln verpflichtet. Zudem wurde Aachen für die Teilnahme an der EU-Mission „100 Climate Neutral and Smart Cities by 2030“ ausgewählt. Als eine der Missionsstädte gilt es, den Weg zur klimaneutralen Stadt bis 2030 aufzuzeigen. Zentrales Instrument zur Klimaneutralität bildet der Aachener Klimastadtvertrag (Climate City Contract, kurz: CCC). Im Rahmen dieses beispiellosen Pilotprojektes schließen Aachener Unternehmen, Bildungseinrichtungen, Initiativen, Interessensvertretungen und Verbände einen Vertrag mit der Stadt ab, in dem sie sich dazu verpflichten, ihren Anteil zu dieser gemeinsamen Mission zu schultern. Sie möchten ihre Energieversorgung klimaneutral und ihre Produktion nachhaltiger gestalten und stellen sogar ganze Klimaschutzkonzepte auf.

Bis heute haben mehr als 134 Akteur*innen [Stand: 22.03.2024; Anm. d. Red.] unterzeichnet, von der RWTH über die mittelständische Schreinerei bis zur bürgerlichen Initiative.

Und auch das ist gut. Denn „Stadt Aachen“ meint alle, die hier leben, lernen, arbeiten, wirtschaften, verwalten, forschen. Nur gemeinsam können wir dafür sorgen, dass weniger Treibhausgase aus Aachen in die Atmosphäre gelangen und dass unsere Stadt lebenswert bleibt. „Die Stadt“, das sind wir.

– Autorin: Jutta Göricke