Entsorgung
Abfallvermeidung ist eine wichtige Maßnahme im Umwelt- und Ressourcenschutz. Die Beschäftigten der RWTH werden angehalten, jede Beschaffung auf ihre Erforderlichkeit hin zu prüfen, denn weniger Konsum bedeutet auch weniger Abfall. In diesem Sinne tragen Angebote wie der Verkauf „entbehrlicher Produkte“ über das RWTH-Kaufhaus zur Abfallvermeidung bei. Die Menge der anfallenden nicht gefährlichen Abfälle hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich abgenommen und lag für das Jahr 2022 bei 1.530 t. Die Menge der gefährlichen Abfälle zeigt seit 2018 an- und abfallende Tendenzen und lag zuletzt bei 152 t im Jahr 2022 (s. Abbildung).
Fachgerechte Entsorgung
Können Abfälle nicht vermieden werden, ist geboten, sie fachgerecht zu entsorgen, damit sie im Sinne der Kreislaufwirtschaft als Sekundärrohstoffe wieder zur Verfügung gestellt werden können. Dazu müssen sie möglichst an der Stelle getrennt gesammelt werden, an der sie anfallen. Das Service Center Abfallwirtschaft (SCA) des Dezernates 11 – Infrastruktur bietet dazu einige/individuelle Lösungen und Beratung an. Nicht gefährliche Abfälle, wie z.B. Holz, Metalle, Kunststoffe, Papier, etc. können nach telefonischer Anmeldung angeliefert werden. Ebenfalls können vor Ort Container für einzelne Fraktionen und ein Wertstoffbehälter für gemischte Wertstoffe (Holz, Kunststoffe, Styropor) angefordert werden. Die Entsorgung gefährlicher Abfälle unterliegt strengen Regularien und ist mit den Mitarbeiter*innen des SCA abzustimmen. Aber auch hier ist das Service Center stets bemüht, umweltschonendere Lösungen anzubieten, so werden die Click-Pack-Behälter zur Sammlung von Laborverbrauchsmitteln in Zukunft aus 50 % recycelten Materialien bestehen.
Das Pilotprojekt „Gelbe Tonne“
Haushaltsähnliche Abfälle werden an der RWTH bisher flächendeckend in zwei Fraktionen getrennt: Papier, Pappe, Kartonage (PPK) und Restabfall. Während Papierabfälle recycelt werden, wird der Restabfall einer energetischen Verwertung zugeführt – sprich, er wird verbrannt. Dadurch gehen der Kreislaufwirtschaft wichtige Rohstoffe verloren, denn im Restabfall der RWTH ist ein nicht geringer Anteil an recyclingfähigen Wertstoffen enthalten. Dazu zählen vor allem Verkaufsverpackungen, die über die gelbe Tonne entsorgt werden könnten.
In die gelbe Tonne gehören Verpackungen aus Kunststoff, Aluminium und Blech. Damit diese Wertstoffe nicht verloren gehen erfolgt seit 2022 der sukzessive Anschluss von RWTH-Gebäuden an das Duale System Deutschland – die sogenannte „Gelbe Tonne“. Dies ist herausfordernd, da die Gebäude im gesamten Stadtgebiet verteilt liegen und sehr unterschiedliche Standortbedingungen aufweisen. Insbesondere mangelt es nicht selten an der Fläche, die für die Aufstellung von zusätzlichen Großbehältern notwendig ist. Zudem führen Fehlwürfe von Nutzer*innen dazu, dass die Großbehälter von den Entsorgungsunternehmen nicht geleert werden. Ein großer Informationsbedarf besteht insbesondere bei jenen Hochschulangehörigen, die nicht mit der Abfalltrennung vertraut sind.
Bisher konnte das Projekt „Gelbe Tonne“ an neun Standorten trotz der beschriebenen Herausforderungen erfolgreich umgesetzt werden (Stand Mitte 2023). Es ist hervorzuheben, dass der Pilot „Gelbe Tonne“ von Beschäftigten und Studierenden sehr gut angenommen wird. Es besteht sowohl Interesse am Thema Abfalltrennung als auch die Bereitschaft, kleinere Unannehmlichkeiten in Form von Laufwegen in Kauf zu nehmen, da nicht jeder Raum mit einem zusätzlichen Abfalleimer ausgestattet wird.
Der Pilot „Gelbe Tonne“ wird zudem mit einer entsprechenden Kommunikation begleitet. So wurde am Standort Hauptgebäude eine Information dazu, was in die gelbe Tonne gehört und was nicht, an den Entsorgungspunkten in z. B. Teeküchen angebracht. Auch wurden neu aufgestellte Abfallbehälter mit eigens erstellten Hinweisschildern beklebt.
Die bisher gesammelten Erfahrungen, positiv wie auch negativ, sind wichtig für das erfolgreiche Umsetzen weiterer Projekte. Denn Ziel bleibt es, die Getrenntsammlung in allen Gebäuden der RWTH Aachen zu ermöglichen und somit einen wichtigen Beitrag zum Ressourcenschutz zu leisten.
Weitere Informationen
„Entsorgung“ im 1. Nachhaltigkeitsbericht
Service Center Abfallwirtschaft (SCA)