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Innovative Algen-Lebendfassade zur Energieeinsparung, CO2- und N2-Fixierung
Mit Blick auf die Folgen der globalen Erwärmung wird der zukünftige Bedarf an wärmeabsorbierenden Gebäudeisolierungen voraussichtlich steigen. Fortschritte in der Technologie ermöglichen die Integration von „intelligenten Materialien“ wie Mikroalgen oder Cyanobakterien in Fassaden, um zusätzliche Funktionalitäten zu bieten.
Das Ziel dieses Projekts ist die Entwicklung einer Fassade aus Mikroalgen oder Cyanobakterien, die folgende drei Nutzen erfüllt: Erstens die Verbesserung der Wärmedämmung von Gebäuden. Zweitens binden die Mikroorganismen CO2 in städtischen Gebieten, indem sie ungereinigte Stadtluft unterhalb einer Fassadenplatte nutzen, um durch Photosynthese Biomasse und Sauerstoff zu produzieren. Dies trägt positiv zur Luftqualität bei. Drittens können die Cyanobakterien Stickstoff fixieren und Dünger erzeugen, was besonders in der Landwirtschaft von Bedeutung ist.
Aktuell wird die Lebendfassade, die als Bioreaktor für das Wachstum von Mikroalgen oder Cyanobakterien dient, evaluiert. Sie wurde an eine bestehende Gebäudewand angebracht, um Sonneneinstrahlung zu reduzieren und sowohl Wärmedämmung als auch Ästhetik zu verbessern. Bei positiver Bewertung könnte dieses Pilotprojekt auf weitere Fassaden im Sammelbau Biologie oder auf andere geeignete Flächen auf dem RWTH-Campus ausgedehnt werden.
Der Entwurf und die Erprobung der Algen-Lebendfassade wurde 2022 im Rahmen der ersten Förderrunde des Nachhaltigkeitsfonds der RWTH Aachen unterstützt.
Beteiligt sind das Institut für Angewandte Mikrobiologie (iAMB), das Institut für Pflanzenphysiologie (iPP) und das Institut für Computational Life Science.
Fokussierte SDGs:
SDG 11 – Nachhaltige Städte und Gemeinden
SDG 13 – Maßnahmen zum Klimaschutz
Verortung:
Profilbereich Energy, Chemical & Process Engineering (ECPE)