Treibhausgasemissionen
Das Energiedatenmanagement der RWTH wird derzeit ausgebaut und es werden weitere Maßnahmen ergriffen, um die Energiedaten zukünftig noch systematischer zu erfassen und zu verarbeiten. Ziel ist es, verlässlichere und validere Daten für die RWTH zu erhalten, insbesondere im Hinblick auf den Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen. Darüber hinaus wird die RWTH zukünftig im Rahmen der Initiative „Klimaneutrale Landesverwaltung NRW (KNLV)“ umfassend über das Bilanzierungstool des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) berichten.
Da die bisher veröffentlichten Daten zum Teil auf der Basis von punktuellen Schätzwerten berechnet wurden und an eine Reihe von Bedingungen geknüpft sind, werden die Daten erst nach der systematischen Erfassung und Aufbereitung veröffentlicht, um die Konsistenz mit zukünftigen Informationen zu gewährleisten und Missverständnisse beim Vergleich der Werte zu vermeiden.
Emissionen aus Dienstreisen
Die für die Dienstreisen angegebenen Emissionen beziehen sich sowohl auf Flugreisen als auch auf Geschäftsfahrten mit dem PKW sowie dem öffentlichen Verkehr. Grundlage für die Berechnung der Emissionsdaten der dienstlichen Flugreisen bilden Angaben der Vertragsreisebüros der Hochschule. Für das Jahr 2022 wurden die Emissionen der Dienstreisen analog zum ersten Nachhaltigkeitsbericht der RWTH mit dem im Folgenden beschriebenen Treibhausgasbilanzierungstool und daher ohne Berücksichtigung pandemiebedingter Einflüsse auf spezifische Emissionen mit Blick auf gesunkene Fahrgastzahlen im öffentlichen Verkehr (Flugzeug) berechnet. Es ist zudem anzumerken, dass Dienstreisen mit der Bahn klimaneutral bewertet werden. Entsprechend der Angaben der Deutschen Bahn werden für Reisen mit bahn.business direkte Emissionen durch den Einsatz erneuerbarer Energien vermieden. Indirekte Emissionen sowie im Nahverkehr anfallende, dieselbedingte Emissionen werden kompensiert. Dies gilt für beide Berichtsjahre 2021 und 2022. Nichtsdestotrotz weisen die für Dienstreisen kalkulierten Emissionen einen erneut steigenden Trend auf, auch wenn die Emissionswerte für 2022 unter jenen der Vor-Corona-Zeit liegen. Etwaig langanhaltende, gesicherte Effekte auf das Reiseverhalten der Hochschulangehörigen werden vermutlich erst in Zukunft festzustellen sein. Lesen Sie dazu auch „Dienstreisen und Klimafonds“ im Abschnitt Mobilität in diesem Bericht.
Betrieb der Blockheizkraftwerke
Der Erdgasbedarf für den Betrieb der drei Blockheizkraftwerke stieg von 2020 (91.449 MWh) auf 2021 (100.137 MWh) an und fiel in 2022 erneut auf 94.908 MWh, unter anderem aufgrund der Erdgaskrise im Herbst desselben Jahres. Die Erdgaskrise erklärt zugleich auch den sprunghaften Anstieg des Bezugs von Heizöl EL auf 2.999 MWh für 2022 gegenüber 180 MWh im Vorjahr. Hintergrund ist die Sicherstellung der Versorgung des Heizwerks durch die Verwendung von Heizöl als Erdgas-Ersatz.
Das hochschuleigene Heizkraftwerk Melaten fällt unter die emissionshandelspflichtigen Anlagen. Die RWTH Aachen ist dadurch verpflichtet, entsprechend der hier entstandenen CO2-Emissionen, Zertifikate an die Deutsche Emissionshandelsstelle (DEHSt) abzugeben. Die Abgabe von Zertifikaten weist dabei einen merklich abnehmenden Trend auf (s. Abbildung,1 Zertifikat entspricht 1t CO2). Zudem ist die merkliche Änderung von 2021 auf 2022 im Wesentlichen auf die Abkopplung der Uniklinik von der Wärmeversorgung der RWTH zurückzuführen.
Die in der Abbildung dargestellte Abgabe der Emissionszertifikate berücksichtigt nur die CO2-Emissionen am Standort des Heizkraftwerks Melaten gemäß Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz (TEHG) inklusive sämtlicher Emissionen für dort verwendetes Erdgas und Heizöl. Zudem ist die Wärmebereitstellung verbundener Einrichtungen enthalten.