Nachhaltigkeit und Internationalisierung

Die Transformation zu einer nachhaltigeren Gesellschaft geht in vielerlei Hinsicht mit globalen Herausforderungen einher. Die RWTH ist sich der internationalen Dimension von Nachhaltigkeit bewusst und handelt unter Berücksichtigung dieser, sowohl in der Forschung als auch in der Lehre und wissenschaftlichen Nachwuchsförderung – über Länder- und Kontinentalgrenzen hinweg.

Als Beispiele sind unter anderem diverse Angebote im Rahmen der Europäischen Hochschulallianz ENHANCE wie das Erasmus+ geförderte Blended Intensive Programme „Critical Sustainability“ zu nennen. Der Kurs brachte Studierende aus dem gesamten Zusammenschluss sowohl virtuell als auch physisch zusammen, um zu lernen, zu diskutieren und zu reflektieren und so den Austausch und die Mobilität innerhalb der ENHANCE-Studierendenschaft zu fördern. Inhaltlich konnten die Teilnehmer*innen aus unterschiedlichen interdisziplinären und künstlerischen Perspektiven in einem Interventionsforschungsprojekt ihr Verständnis von Nachhaltigkeit erweitern, insbesondere in Bezug auf soziale Aspekte, Gesellschaft-Natur-Beziehungen und politische Ökologie.

Klimaschutz vs. Mobilität

Erfolgreiche Internationalisierung gelingt mithilfe digitaler Tools und virtueller Formate. Sie braucht gleichwohl aber auch physische Mobilität, um diese erfolgreich zu gestalten, weshalb der CO₂-Ausstoß nicht gänzlich zu vermeiden ist. Die RWTH ist sich des Zielkonflikts Klimaschutz vs. Mobilität und Austausch bewusst und arbeitet gezielt daran, eine Balance zu finden. Neben Anreizen zum klimafreundlichen Reisen und Kompensationsangeboten setzt die RWTH daher auf Aktivitäten mit positivem Handabdruck. Das bedeutet, dass verstärkt internationale Aktivitäten gefördert werden, die in positives Handeln im Sinne der Sustainable Development Goals münden. Die RWTH ist überzeugt, dass der durch internationale Vernetzung und Zusammenarbeit generierte Erkenntnis-, Wissens- und Kompetenzgewinn, maßgeblich dazu beiträgt, um selbst nachhaltiger zu werden und insbesondere eine nachhaltige Entwicklung im Sinne der SDGs weltweit anzustoßen.

 

Nachhaltigkeit international denken

Anhand der folgenden Beispiele wird deutlich, welcher Gewinn aus der internationalen Zusammenarbeit auch im Kontext der Nachhaltigkeit erzielt werden kann. Es zeigt sich, wie wichtig hierbei der persönliche Austausch ist, um gemeinsam die Welt zu verändern.

2022 reiste eine RWTH-Delegation im Rahmen einer „Fact Finding Mission“ nach Namibia. Ziel der Reise war es, Kooperationen in Forschung, gemeinsamer Lehre wie auch in den Bereichen Transfer und Verwaltung mit zwei namibischen Hochschulen aufzubauen – der Namibia University of Science and Technology sowie der University of Namibia. Das Zukunftsthema grüner Wasserstoff spielte hierbei eine zentrale Rolle, da Namibia plant, einer der großen Wasserstoffproduzenten der Zukunft zu werden. Um dieses Ziel zu erreichen, ist das nationale Namibia Green Hydrogen Research Institute gegründet worden. Weitere Schwerpunkte der Zusammenarbeit sind in den Bereichen Klimawandel und -anpassung, Bergbau, nachhaltige Logistik, Theologie und Sprachwissenschaft sowie Arbeits- und Sozialmedizin angesiedelt. Seit dem Besuch durch die RWTH sind in verschiedenen Bereichen Initiativen zu Austausch, gemeinsamer Forschung und Lehre entstanden, u.a. auch ein gemeinsamer Drittmittelantrag im Bereich Wasserstoffökonomie.

Ein weiteres Beispiel erfolgreicher Zusammenarbeit kommt aus dem europäischen Netzwerk: Gemeinsam mit den Partnerhochschulen der IDEA League hat die RWTH 2022 die Konferenz „The Sustainable Campus“ durchgeführt. Die RWTH war Gastgeberin für rund 100 Teilnehmende, die Maßnahmen zur nachhaltigeren Gestaltung von Universitätscampussen diskutiert haben. Weitere Informationen zur IDEA League und den Summer Schools sind hier zu finden.