RWTH-Professor Matthias Wessling in die Leopoldina aufgenommen
Renommierter Verfahrenstechniker wird neues Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften
Der Aachener Professor Matthias Wessling wurde in die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina aufgenommen. Wessling – Inhaber des Lehrstuhls für Chemische Verfahrenstechnik, Prorektor für Forschung und Struktur der RWTH und Mitglied der Wissenschaftlichen Leitung des DWI Leibniz-Institut für Interaktive Materialien – ist nun das 13. RWTH-Mitglied der 1652 gegründeten Leopoldina.
Der Wissenschaftler besetzte 2010 durch den Ruf auf eine Alexander von Humboldt-Professur den Lehrstuhl für Chemische Verfahrenstechnik der RWTH. 2019 wurde er mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ausgezeichnet. Wessling und seine Arbeitsgruppe erforschen die Synthese bioinspirierter interaktiver Materialsysteme. Dabei werden mithilfe bestehender und neuartiger Materialien komplexe interaktive Strukturen entwickelt und deren Struktur-Funktionsverhalten im Wechselspiel mit stabilen oder zeitlich wechselnden Triebkräften analysiert und beschrieben. Grundlegende Forschungsarbeiten haben sich in den letzten Jahren innerhalb seines ERC Advanced Investigator Grant auf die Kontrolle von komplexen physikalisch-chemischen Strömungsphänomenen an der Membran/Fluid-Grenzfläche fokussiert. Anwendungen seiner Arbeiten finden sich beispielsweise in der Entwicklung nachhaltiger chemischer Prozesse, der Wasseraufbereitung und der künstlichen Organe.
„Die Aufnahme in die Leopoldina stellt für mich persönlich eine sehr große Ehre dar. Sie ist aber darüber hinaus die Anerkennung der kreativen Beiträge meiner Mitarbeiter*innen, der Doktorand*innen sowie der Studierenden über viele Jahre.“
„Die Aufnahme in die Leopoldina stellt für mich persönlich eine sehr große Ehre dar. Sie ist aber darüber hinaus die Anerkennung der kreativen Beiträge meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der Doktorandinnen und Doktoranden sowie der Studierenden über viele Jahre. Diese Ernennung wird mich und unser Team weiterhin motivieren, die physikalisch-chemischen Grundlagen und Anwendungen synthetischer Membrane in den Bereichen der Künstlichen Organe, Energiespeicherung, Wasserstofftechnologien, CO2-Abtrennung und -Nutzung, Biomassenutzung und auch Wasserentsalzung zu erforschen“, erklärt Wessling.
Die Leopoldina zählt zu den ältesten Wissenschaftsakademien der Welt. Sie vertritt seit 2008 als Nationale Akademie die deutsche Wissenschaft in internationalen Gremien. Sie widmet sich wirtschaftlich und politisch unabhängig gesellschaftlichen Zukunftsthemen aus wissenschaftlicher Sicht und vermittelt die Ergebnisse der Politik wie Öffentlichkeit.
– Thorsten Karbach