Vielfalt und Chancengerechtigkeit
Die RWTH Aachen stellt ihre neue Diversity-Strategie vor
Unter dem Titel „Hochschule im Wandel. Chancengerechtigkeit und Vielfalt als Voraussetzung für Exzellenz“ hat die RWTH Aachen eine Diversity-Strategie erarbeitet, die die Grundlage für die zukünftigen Maßnahmen in den Jahren 2022 bis 2027 der Hochschule im Bereich Diversity bildet. Die Strategie wurde unter Federführung des Integration Team – Human Resources, Gender and Diversity Management (IGaD) und unter Beteiligung des forumDIVERSITY sowie weiterer Gruppen der Hochschule ausgearbeitet und seitens des Senats der Hochschule verabschiedet.
„Als integrierte, interdisziplinäre technische Hochschule sind wir nur dann exzellent und für zukünftige Herausforderungen gewappnet, wenn wir Diversität und Chancengerechtigkeit in Forschung, Lehre, Studium und Betrieb nachhaltig berücksichtigen und fördern“,
so Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Dr. h. c. mult. Ulrich Rüdiger, Rektor der RWTH Aachen University.
Vor diesem Hintergrund verfolgt die RWTH einen mehrdimensionalen Ansatz, der im Rahmen der folgenden vier Aktionsfelder insbesondere auf die nachhaltige Veränderung von Strukturen zielt:
- Öffnung der Hochschule
- Fortführung des kulturellen Wandels
- Stärkung von Gender- und Diversity-Kompetenzen
- Gestaltung lebensphasenorientierter Personalpolitik
Dabei wurde für jedes Aktionsfeld die Zukunftsvision der RWTH formuliert sowie die davon betroffenen Zielgruppen benannt. Anschließend wurden der jeweilige Status Quo und der daraus resultierende Handlungsbedarf analysiert sowie zukünftige Aktivitäten definiert, die dabei helfen sollen, die Vision zur Realität werden zu lassen.
Angesetzt wird konsequent an der Veränderung von Strukturen, ohne jedoch die einzelnen Dimensionen von Diversität (u. a. sexuelle Identität oder Orientierung, Alter, ethnische Herkunft und Nationalität) und ihre möglichen Effekte aus dem Blick zu verlieren. Vielmehr werden ihre möglichen Überschneidungen oder Wechselwirkungen verdeutlicht. Nach wie vor stehen vielfältige Menschen mit ihren individuellen Fähigkeiten und Potenzialen im Fokus; ein besonderer Schwerpunkt liegt daher, wie bereits beim ersten internen Diversity-Konzept von 2013, auf diskriminierungsfreien Zugängen und der chancengerechten Teilhabe am universitären Alltag. Die zentralen Voraussetzungen dafür und somit auch die erklärten Zielsetzungen sind die Schaffung eines flexiblen, inklusiven Arbeits- und Studienumfelds sowie die Realisierung umfassender Chancengerechtigkeit in Forschung und Lehre.
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Diversity Strategie der RWTH
„Die vorliegende Strategie ist das Ergebnis einer intensiven, prozesshaften Zusammenarbeit vieler relevanten Akteur*innen im Kontext von Diversity. Gemeinsam haben wir die große Vielfalt aller Menschen an der RWTH in den Blick genommen, Ziele formuliert und Aktivitäten entwickelt, die zur Umsetzung und Etablierung von Chancengleichheit in allen Bereichen der Hochschule beitragen“, so formuliert Professorin Sabine Brück-Dürkop, Prorektorin für Personal und wissenschaftlichen Nachwuchs, das Ergebnis der neuen Diversity-Strategie der RWTH.
Unter Diversity versteht die RWTH Chancengerechtigkeit, das heißt den offenen und wertschätzenden Umgang mit der Vielfalt aller Studierenden und Beschäftigten. Ganz bewusst werden unterschiedliche Erfahrungen, Lebenssituationen und Perspektiven aufgegriffen und in das Hochschulhandeln integriert. Auf diese Weise wird ein Miteinander gefördert, das die Diversität aller Hochschulangehörigen als Chance und Bereicherung wahrnimmt.
„Als für das Diversity Management der RWTH zuständige Rektoratsstabsstelle freuen wir uns sehr darüber, dass die neue Diversity-Strategie alle Hochschulmitglieder als Mitwirkende bei der Umsetzung von Chancengerechtigkeit adressiert.
„Eines unserer wichtigsten Anliegen, das wir nur gemeinsam erreichen können, ist die Fortführung eines Kulturwandels an der RWTH.
Es ist daher ebenso notwendig, die Entwicklung individueller Diversity-Kompetenzen zu fördern und Menschen darin zu bestärken, sich für ein offenes, diskriminierungsfreies Miteinander zu engagieren, als auch an der nachhaltig chancengerechten Gestaltung von Strukturen anzusetzen“, so Gitta Doebert, stellv. Leiterin des IGaD zur neuen Diversity-Strategie.
Gender und Diversity – Stärkung individueller Kompetenzen
Ein klar formuliertes Ziel der neuen Diversity-Strategie ist, dass alle Hochschulangehörigen über relevantes Wissen zu Gender und Diversity verfügen und dieses als Basis für wertschätzenden und konstruktiven Umgang miteinander nutzen können. Dazu sind umfassende Sensibilisierungsangebote geplant, die sich unter anderem an Berufungskommissionsmitglieder sowie Teilnehmende an Personalauswahlverfahren, Lehrende und Forschende, Führungskräfte und Beschäftigte in der Zentralen Hochschulverwaltung richten.
Zuspruch erhält die neue Diversity-Strategie auch durch das Gleichstellungsbüro der RWTH. Dieses unterstützt die Hochschule bei der Umsetzung von Frauenförderung und Gleichstellung im Sinne des Landesgleichstellungsgesetzes NRW, wie etwas durch Handreichungen zur Geschlechtergerechten Sprache. Auch Beratung zu den Themen Elternschaft, Kinderbetreuung und Care-Arbeit bietet das Gleichstellungsbüro an.
„An der RWTH Aachen diskutieren wir schon sehr lange über die Positionierung der Hochschule zur Förderung von Vielfalt und Kulturwandel. Dass nun die Diversity-Strategie vom Senat verabschiedet wurde, begrüße ich sehr, da diese einen Rahmen gibt für unsere Arbeit und die Werte der RWTH. Mir ist dabei wichtig, dass die Gewährleistung eines möglichst weitgehenden Schutzes vor Diskriminierung als Grundvoraussetzung für die Förderung von Diversity anerkannt wird. Selbstverständlich haben wir nun gemeinsam die Verpflichtung, diese Strategie mit Leben zu füllen, indem passende Maßnahmen sichtbar gemacht bzw. (weiter-)entwickelt werden“, so Dr. Ulrike Brands-Proharam Gonzalez, Gleichstellungsbeauftragte der RWTH Aachen, zur neuen Diversity-Strategie.
– Autor*innen der Diversity-Strategie: IGaD (Integration Team – Human Resources, Gender and Diversity Management) unter Beteiligung des forumDIVERSITY
– Autor*innen des Beitrags: IGaD (Integration Team – Human Resources, Gender and Diversity Management), Gleichstellungsbüro RWTH Aachen