Das ACCURE-Gründerteam v. l. n. r.: Dr. Georg Angenendt, Dr. Johannes Palmer und Dr. Kai-Philipp Kairies.
ACCURE Battery Intelligence GmbH/J. Büthe

Zwei RWTH Start-ups auf dem Weg zur Energiewende

ACCURE Battery Intelligence und Voltfang

Sie sind jung, enthusiastisch und visionär – und haben vor allem ein Ziel: einen Beitrag zu einer nachhaltigen Umwelt zu leisten. Eine wachsende Anzahl von RWTH-Alumni setzt ihre Ideen und Forschungsergebnisse aus der Hochschule in die Tat um. Sie gründen Start-ups, um ihre Innovationen voranzutreiben und in die Gesellschaft einzubringen. Zwei Gründungen aus dem RWTH-Umfeld, die sich aktiv an der Energiewende beteiligen, werden nachfolgend vorgestellt.


ACCURE Battery Intelligence: Batterietechnologie für eine nachhaltige Zukunft

In einer sich ständig weiterentwickelnden Welt der erneuerbaren Energien und Elektromobilität ist die Leistungsfähigkeit und Langlebigkeit von Batterien von entscheidender Bedeutung. Das RWTH Spin-off ACCURE Battery Intelligence hat sich daher auf die Analyse von Batterien spezialisiert, um deren Sicherheit, Leistungsfähigkeit und Lebensdauer zu erhöhen.

ACCURE wurde 2020 von Dr. Kai-Philipp Kairies, Dr. Georg Angenendt und Dr. Johannes Palmer gegründet. Die Idee für die Ausgründung kam den drei Ingenieuren während ihrer Promotion. „Da haben wir bereits gesehen, dass Batteriedaten überhaupt nicht genutzt werden und dabei so viele Informationen über den Gesundheitszustand von Batterien liefern können“, erklärt Angenendt. Aus dieser Erkenntnis entstand die Geschäftsidee für ACCURE, das ungenutzte Potenzial von Batteriedaten für praktische Anwendungen zu erschließen. Auf dem Weg zur erfolgreichen Gründung nahm das Team das Unterstützungs­programm der RWTH Innovation in Anspruch. Bereits frühzeitig nahmen die drei am Gründer*innen-Training teil, um sich mit den Basics der Unternehmensgründung vertraut zu machen, später half ihnen das RWTH Incubation Programm bei der Weiterentwicklung ihrer Idee. Auszeichnungen wie das EXIST-Gründerstipendium, der RWTH Spin-off Award, der AC² Innovationspreis und der Out Of The Box NRW Award, die ACCURE bereits gewann, unterstreichen die Innovationskraft der Technologie. Im September gewann das Team außerdem den Innovationspreis NRW 2023, der mit 50.000 Euro dotiert ist.

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Mittlerweile unterstützt die Analysesoftware OEM’s, Betreiber und Besitzer von Batteriespeichern bei der Bewertung von Batterierisiken, der Gewährleistung von Sicherheit und der Maximierung ihres wirtschaftlichen Wertes. Nach dem erfolgreichen Markteintritt in den USA soll nun in weitere Länder expandiert werden. Angenendt blickt optimistisch in die Zukunft: „Wir wollen mittels cloud-computing Batterien verbessern um damit einen Beitrag zu einer lebenswerten Zukunft leisten. Die nächsten Meilensteine sind die weitere Internationalisierung unseres Angebots.“

Über ACCURE

  • Gegründet: 2020
  • Mitarbeiter*innen: mehr als 60
  • Standorte: Aachen, Deutschland und USA
  • Web: accure.net

Voltfang: Ein zweites Leben für Batterien

Auch bei den drei Gründern von Voltfang steht die Speicherung von Strom im Vordergrund. Roman Alberti, Afshin Doostdar und David Oudsandji geben ausgemusterten Batterien von Elektrofahrzeugen ein zweites Leben und wollen somit ebenfalls einen entscheidenden Beitrag zur Energiewende leisten. Die Idee, aus alten Elektrofahrzeugbatterien nachhaltige stationäre Batteriespeichersysteme zu fertigen, entstand bereits am Anfang ihres Studiums. Im dritten Semester kauften die drei Ingenieure ein Wohnmobil, um es komplett autark umzurüsten. Für dieses Vorhaben benötigten sie eine Batterie und kamen zum ersten Mal in Kontakt mit 2nd Life Batteriemodulen, mit denen sie sich dann auch im Rahmen ihres Studiums am PEM (Lehrstuhl Production Engineering of E-Mobility Components an der RWTH) intensiver beschäftigten. Auch Voltfang durchlief verschiedene Coaching-Programme der RWTH Innovation und nahm unter anderem am Ideation sowie am Incubation Programm teil. Das Team erhielt neben dem RWTH Spin-off Award weitere Auszeichnungen wie den CSCB Proptech Award.

Das Voltfang-Gründerteam v. l. n. r.: Roman Alberti, David Oudsandji und Afshin Doostdar.
Voltfang GmbH

Die Vision von Voltfang ist ehrgeizig: das Team strebt danach, Deutschlands führender Batteriespeicherhersteller zu werden.

„Viele Batterien werden normalerweise recycelt – wir möchten ihnen ein zweites Leben schenken“, so David Oudsandji.

Zukünftig wollen die Gründer alle ihre Speicher in einem virtuellen Kraftwerk vernetzen. Somit hätten Kund*innen von Voltfang die Möglichkeit, mit Windkraft­werken und PV-Freiflächenanlagen zu interagieren und Strom auszutauschen. Das Ziel besteht darin, eine unabhängige, kontinuierliche Versorgung mit nachhaltigem und kostengünstigem Strom zu ermöglichen, während gleichzeitig die Umwelt geschont wird.

Über Voltfang:

  • Gegründet: 2020
  • Mitarbeiter*innen: mehr als 50
  • Standort: Aachen, Deutschland
  • Web: voltfang.de

– Autor*innen: RWTH Innovation, Communications Management, Kirsa Dannenberg, ACCURE Battery Intelligence GmbH, Voltfang GmbH