Bridging the Gap

Nachhaltige Technikgestaltung und interdisziplinäre Kompetenzvermittlung

Univ.- Prof. Dr. phil. Carmen Leicht-Scholten, Professorin für Gender und Diversity in den Ingenieurwissenschaften, wurde am 20. Juni 2022 im Rahmen des Tagungsformates „Talk Lehre“  mit dem Lehrpreis der RWTH Aachen ausgezeichnet. Diese erstmalige Auszeichnung in der Kategorie „Nachhaltigkeit“ unterstreicht das Engagement unserer Hochschule für eine zukunftsorientierte und nachhaltige Ausbildung und Forschung. Der mit 12.000 Euro dotierte Preis wird an Lehrende vergeben, die einen ganzheitlichen Ansatz in Bezug auf Nachhaltigkeit verfolgen und diesen in ihre Lehrtätigkeit integrieren.

Das Bild zeigt Professorin Dr. Carmen Leicht-Scholten im Austausch mit einer Studentin und einem Studenten. Alle drei stehen an einem Tisch und sehen sich gegenseitig an.
Im Austausch mit Studierenden
Wisam Zureik/Pressestelle RWTH Aachen

Die Auszeichnung würdigt das herausragende und langjährige Engagement der studierten Politikwissenschaftlerin in der fakultätsübergreifenden Vermittlung von Kompetenzen zur sozial nachhaltigen Technikgestaltung. Ihr ausgezeichnetes Lehrkonzept zielt darauf ab, Studierenden nicht nur Faktenwissen über relevante Frameworks wie die Sustainable Development Goals, Technikfolgenabschätzung und die Verantwortung angehender Wissenschaftler*innen zu vermitteln, sondern sie auch dazu zu befähigen, verantwortungsbewusste Entscheidungen in ihrer Fachdisziplin zu diskutieren.

Besonders hervorzuheben ist die interdisziplinäre Ausrichtung des innovativen Lehrkonzepts. Die Professur von Dr. Carmen Leicht-Scholten „Gender und Diversity in den Ingenieurwissenschaften" ist eine von zwei unbefristeten Professuren mit Denomination in den Gender Studies im MINT-Bereich an deutschen Universitäten. Mit ihrer interdisziplinären Brückenprofessur an der Fakultät für Bauingenieurwesen mit Zweitsitz an der Philosophischen Fakultät gelingt es ihr, Studierende verschiedener Hintergründe für das Thema Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung zu begeistern. Durch aktivierende Lehre fördert sie das Engagement und Interesse der Studierenden, um aktives und nachhaltiges Lernen zu fördern.

Prof. Leicht-Scholten betrachtet den Lehrpreis als eine Anerkennung für das gesamte Team, das sich für die Entwicklung innovativer Lehr- und Lernkonzepte eingesetzt hat. Das mit dem Lehrpreis verbundene Preisgeld in Höhe von 12.000 Euro wurde dazu genutzt, das innovative Lehrkonzept weiterzuentwickeln. So wird beispielsweise soziale Nachhaltigkeit von und durch KI und die damit verbundenen Perspektiven auf diese Kompetenzen für Ingenieur*innen neu in die Lehre integriert.

Insgesamt würdigt die Auszeichnung nicht nur das persönliche Engagement von Prof. Leicht-Scholten, sondern betont auch die Relevanz der nachhaltigen Ausbildung und des interdisziplinären Lehransatzes an unserer Hochschule.

Nachhaltigkeitsbezug am GDI

Die Lehr- und Forschungsaktivitäten am GDI verfolgen das Ziel, eine nachhaltige, innovative und zukunftsfähige Forschung und Entwicklung voranzutreiben. Dies erfolgt über die Einbeziehung von Perspektiven der Vielfalt und Heterogenität (Diversity) auf unterschiedlichen Ebenen in Organisationen und in Forschungs- und Entwicklungsprozessen. Die Umsetzung erfolgt dabei unter Anwendung eines partizipativen sowie interdisziplinären Ansatzes.

Der Schwerpunkt liegt dabei in der Integration der sozialen Dimension, um diese für eine zukunftsfähige globale Entwicklung zu reflektieren und interdisziplinäre Handlungsfelder der Nachhaltigkeit aufzuzeigen. Die Forschungsergebnisse bilden zugleich die Basis für die Lehrinhalte des Lehr- und Forschungsgebiets. Ziel ist die Ausbildung sozialverantwortlicher Ingenieur*innen, welche Interdisziplinarität und die Vermittlung überfachlicher Kompetenzen in praxisorientierten Lehrformaten vereint. Durch die Verknüpfung sozial- und wirtschaftswissenschaftlicher Expertise mit den ingenieur- und naturwissenschaftlichen Disziplinen wird so ein holistischer Blick auf technische Entwicklungen und ihre Auswirkungen vermittelt.

Ziel ist es, die Studierenden für die komplexen Herausforderungen einer nachhaltigen Technikentwicklung zu sensibilisieren und ihre Reflektionsfähigkeit zu stärken, um so die Kompetenzentwicklung der Studierenden zu fördern, um ihre persönliche und fachliche Resilienz zu stärken.