Gesellschaft - Internationales - Soziales
Die RWTH Aachen arbeitet kontinuierlich daran, die Rahmenbedingungen zu schaffen und zu verbessern, die es allen Menschen – unabhängig von ihren Lebenslagen und ihren (sozialen) Herkünften – ermöglichen, erfolgreich an der Hochschule zu lernen, zu forschen und zu arbeiten. Die Querschnittsaufgaben Gender und Diversity, Transfer, Internationalisierung und Interkulturalität sowie Familienfreundlichkeit, Barrierefreiheit, Inklusion und Bildungsgerechtigkeit, werden deshalb in allen Handlungsfeldern der RWTH Aachen, in Forschung, Lehre, Governance und im Betrieb, mitgedacht und weiterentwickelt. Die RWTH Aachen steht für eine Organisationskultur, in der die individuelle, soziale und kulturelle Vielfalt als Bereicherung und als Qualitätsmerkmal verstanden, gefördert und gefordert wird. Dieses gemeinsame Verständnis ist auch im Nachhaltigkeitsleitbild der RWTH Aachen formuliert:
Das nachfolgende Kapitel gibt einen Überblick über das breite Portfolio und das starke Commitment der RWTH Aachen in den Bereichen Gesellschaft, Internationales und Soziales. Erläutert werden die Themenfelder Internationalisierung, Chancengerechtigkeit, Weiterbildung - Qualifizierung - wissenschaftlicher Nachwuchs und Gemeinwohl: Gesellschaftlicher Transfer. Weitere Einblicke geben ein Grußwort der Aachener Oberbürgermeisterin sowie ausgewählte Beispielprojekte.
Nachhaltig handeln bedeutet, dass wir Verantwortung für unsere Umwelt, unsere Wirtschaft und die Gesellschaft übernehmen. Durch unsere vielfältigen Studienangebote können wir als Hochschule unsere Studierenden frühzeitig für das Thema Nachhaltigkeit sensibilisieren, ihre Ausbildung darauf fokussieren und dazu beitragen, der zukünftigen Generation die Fähigkeiten mitzugeben, in ihrem Berufsleben nachhaltige Prozesse und Lösungen zu implementieren.
Auch über die Lehre und Ausbildung hinaus liegt der Fokus in allen Bereichen der Hochschule auf Chancengerechtigkeit und dem Schutz vor Benachteiligung. Die RWTH Aachen soll ein Ort sein, der es Menschen ermöglicht, sich weiterzubilden, zu forschen und Karrieren aufzubauen, unabhängig von Geschlecht, Alter, geografischer, kultureller und sozialer Herkunft, Gesundheitszustand, familiärer Situation oder anderen persönlichen Merkmalen. Denn nur wenn es gelingt, die Talente aller Hochschulangehörigen zu nutzen und hervorragende, diverse Studierende, Wissenschaftler*innen sowie Beschäftigte in Technik und Verwaltung zu gewinnen, wird sich die RWTH Aachen aufgrund ihrer Stärke in Forschung und Lehre auch weiterhin als eine international anerkannte Hochschule positionieren können.
Internationalisierung steht für die RWTH Aachen in engem Zusammenhang und in Wechselwirkung mit allen drei Dimensionen der Nachhaltigkeit. Dies zeigt sich auch durch die Verankerung von Nachhaltigkeit in unserer Internationalisierungsstrategie und den verschiedenen Maßnahmen, wie beispielsweise beim Capacity Building. Wir arbeiten daran und dafür, Bildung für alle zu ermöglichen, Ungleichheiten zu verringern und die Partnerschaft mit Entwicklungs- und Schwellenländern voranzutreiben. Gleichzeitig besteht gerade im Bereich Internationalisierung der Zielkonflikt, die internationalen Partnerschaften weiter zu stärken und zu pflegen, aber die Umweltbelastung durch Reiseaktivität möglichst gering zu halten. Hier gilt es kreative und neue Lösungen zu finden. Virtuelle Treffen ergänzen und ersetzen daher einige Reisen, andere sind jedoch essentiell, um die Kultur und Lebensrealität vor Ort kennenlernen zu können, um Grenzen zu überwinden und gemeinsam unsere Zukunft zu gestalten.
Internationalisierung
An der RWTH Aachen studieren, forschen, lehren und arbeiten aktuell Menschen aus über 130 Ländern. Gelebte Internationalisierung ganzheitlich in der Hochschule mitzudenken und zu integrieren, war ein entscheidender Erfolgsfaktor zur Erhaltung des Exzellenzstatus der RWTH Aachen. In der Internationalisierungsstrategie werden insbesondere drei Bereiche fokussiert: Stärkung des internationalen Profils, Pflege einer internationalen wissenschaftlichen Kultur und Übernahme einer internationalen gesellschaftlichen Verantwortung.
In einem breit angelegten Prozess, in den Vertreter*innen aus verschiedenen Bereichen der Hochschule eingebunden werden, wird derzeit daran gearbeitet, die Internationalisierung an der RWTH Aachen neu zu justieren: Schwerpunkte sind hierbei die weitere Verzahnung mit dem Profil der Hochschule sowie ihrer Strategie für Lehre, Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Gleichstellung und Personalentwicklung. Unterstützung bietet dabei das von der Hochschulrektorenkonferenz durchgeführte Audit „Internationalisierung der Hochschulen“. Das erfordert Partizipation und Mitarbeit der Hochschulgruppen, der Profilbereiche und Exzellenzcluster.
Die neue Internationalisierungsstrategie wird sich aktiv mit institutionellen Zielkonflikten befassen, beispielsweise dem zwischen einer Steigerung der internationalen Mobilität und dem Schutz des Klimas.
Ganz konkret werden umweltfreundlichere Verhaltensweisen und die inhaltliche Arbeit an Nachhaltigkeitszielen auch durch internationale Mobilitätsprogramme wie Erasmus+ gefördert. Die Förderung von umweltfreundlicher Auslandsmobilität, aber auch die Sensibilisierung für die Themen Nachhaltigkeit und Klimakrise sind zentrale Aspekte des transversalen Schwerpunkts „Nachhaltigkeit“ der neuen Erasmus+ Programmgeneration.
Umgesetzt wird dies an der RWTH Aachen beispielsweise durch virtuelle Mobilitätsoptionen, die Bevorzugung von Traineeships im Bereich Umweltschutz und Nachhaltigkeit und die Ergänzung des Zertifikats Internationales um „grüne“ Wahlpflichtkomponenten.
Ehrenamtliches Engagement rund um das Thema Internationalisierung wird an der RWTH Aachen mit dem Zertifikat Internationales dokumentiert und anerkannt. Dieses wurde im Sommersemester 2021 um die grüne Wahlpflichtkomponente „go abroad, go green“ ergänzt. Damit soll das Engagement von RWTH-Studierenden im Gastland bei nachhaltigen Projekten oder Initiativen (zum Beispiel Mithilfe bei Projekten zur nachhaltigen Energieversorgung, Müllsammelaktionen) und der Besuch von Lehrveranstaltungen an der Gasthochschule zum Thema Nachhaltigkeit gewürdigt werden.
Dabei unterstützt die Hochschule auch die Mobilität der Beschäftigten durch Weiterbildung und Austauschprogramme (zum Beispiel Erasmus Staff Training Exchange Programme bzw. „Professional Weeks“ für Verwaltungsmitarbeitende, individuelle Auslandsaufenthalte und Forschungskooperationen für Wissenschaftler*innen). Die Hochschulangehörigen sollen durch den Aufbau des Anreizsystems „Zertifikat Internationales für Beschäftigte“ für das Thema Nachhaltigkeit sensibilisiert und zu nachhaltigen Verhaltensweisen motiviert werden.
In der internationalen Forschungszusammenarbeit werden bereits seit Jahren Themen der Nachhaltigkeit bearbeitet, wie zum Beispiel im „Indo-German Center for Sustainability“ oder dem „Global Water and Climate Adaptation Center“ zur Erforschung von Klimaanpassungsmaßnahmen im Globalen Süden, vor allem im Wassersektor. Diese und weitere internationale, interdisziplinäre Kooperationsprojekte werden von der Hochschulleitung und dem Dezernat für Internationale Hochschulbeziehungen besonders unterstützt. Zudem integriert die RWTH Aachen gezielt die Arbeit an Nachhaltigkeitsthemen in ihren internationalen Strategischen Partnerschaften und Netzwerken.
Partizipationsmöglichkeiten bietet auch das zentrale Thema des Capacity Building. Die Prorektorin für Internationales hat dazu eine fakultäts- und statusgruppenübergreifende Arbeitsgruppe Capacity Building eingerichtet, um der Verantwortung einer deutschen Exzellenzuniversität gerecht zu werden. Dies umfasst die Verantwortung für eine besser ausbalancierte globale wissenschaftliche Community, in der zum allseitigen Nutzen „brain circulation“ möglich ist, und auch die immer größere Rolle der Hochschulkooperationen in der Zusammenarbeit mit Ländern des Globalen Südens Berücksichtigung findet. Hier werden bisher durchgeführte Einzelaktivitäten gebündelt, das Thema innerhalb der RWTH Aachen präsent gemacht und Austausch über verschiedene Statusgruppen hinweg gefördert. Externe Expert*innen werden zu Konsultationen eingeladen und verschiedene Zielländer in zwei besonderen Zielregionen – Afrika und Ost- beziehungsweise Südosteuropa – identifiziert, mit denen hochschulweite Kooperationen auf- und ausgebaut werden sollen. Ziel ist es, solche Aktivitäten möglichst koordiniert durchzuführen, Partnerschaften aufzubauen, die allen Fakultäten Anknüpfungspunkte und Möglichkeiten der Mitarbeit bieten, gemeinsam Förderprogramme einzuwerben und so die Zusammenarbeit mit Partnern aus Ländern des Globalen Südens unter Berücksichtigung der beiderseitigen Interessen weiterzuentwickeln.
Dabei ist insbesondere die Zusammenarbeit mit studentischen Initiativen an der RWTH Aachen zentral, die ein wichtiger Teil der Arbeitsgruppe sind. Eine Mitarbeit in der Arbeitsgruppe und den geplanten Aktivitäten ist für Angehörige aller Fakultäten und Statusgruppen jederzeit möglich.
Chancengerechtigkeit
Die RWTH Aachen vertritt ein umfassendes Verständnis von Chancengerechtigkeit und sieht ihren Auftrag darin, ein vorurteilsfreies und gleichberechtigtes Miteinander aller Hochschulangehörigen zu ermöglichen. Daher misst die Hochschule der Wertschätzung und Anerkennung von Vielfältigkeit/Diversität eine hohe Bedeutung bei. Chancengerechtigkeit ist als übergreifendes Thema strukturell und strategisch fest auf allen Leitungsebenen verankert und in den oben genannten Strategiepapieren (siehe Abbildung) als Grundvoraussetzung für die nachhaltige Verankerung und Umsetzung von Chancengerechtigkeit auf allen Hochschulebenen festgeschrieben.
Die RWTH Aachen stellt sich regelmäßig relevanten Zertifizierungs- und Wettbewerbsverfahren. Seit 2005 erfolgt regelmäßig die Auszeichnung mit dem Prädikat TOTAL E-QUALITY, 2017 und 2020 zusätzlich mit dem neu ausgelobten Prädikat Diversity. Das Prädikat umfasst zudem einen Ehrenpreis für Nachhaltigkeit, welcher – verbunden mit dem TOTAL E-QUALITY-Logo – ein erfolgreiches und nachhaltiges Engagement für die Chancengleichheit von Frauen und Männern im Beruf bescheinigt. Damit dokumentiert die Hochschule konsequent ihre Ambitionen und Strategien im Bereich Chancengerechtigkeit und macht ihre Attraktivität als Arbeitgeberin sichtbar. Beispielsweise ist die RWTH seit 13 Jahren vom audit familiengerechte hochschule zertifiziert. Im Jahr 2019 konnte die Hochschule das Zertifikat nach erfolgreicher Durchführung des Dialogverfahrens dauerhaft entgegennehmen. Das audit familiengerechte hochschule der berufundfamilie GmbH begleitet somit die umfassenden Aktivitäten der RWTH Aachen bei der nachhaltigen Etablierung familiengerechter Arbeits- und Studienbedingungen.
Auch personell ist das Thema „Chancengerechtigkeit“ bereits seit vielen Jahren nachhaltig in der Hochschule verankert. Die hauptamtliche Gleichstellungsbeauftragte und ihre bis zu drei Stellvertreterinnen aus verschiedenen Statusgruppen werden vom Senat gewählt, von der/dem Rektor*in bestellt und an den Fakultäten von dezentralen Gleichstellungsbeauftragten unterstützt. Im Zuge der Exzellenzinitiative wurde zudem die Rektoratsstabsstelle Integration Team – Human Resources, Gender and Diversity Management (IGaD) gegründet, die auf allen Hochschulebenen für die Anerkennung von Unterschieden sensibilisiert und Impulse für die aktive Förderung von Gleichstellung und Chancengerechtigkeit gibt. Hochschulintern kooperieren das Prorektorat für Personal und wissenschaftlichen Nachwuchs, das IGaD und das Gleichstellungsbüro eng bei den Themen Chancengerechtigkeit und Diversität. Alle Akteur*innen sind in lokalen, überregionalen und internationalen Netzwerken aktiv, was ein nachhaltiges Benchmarking sichert.
Auch weitere Einrichtungen bearbeiten und fördern das Thema Chancengerechtigkeit an der Hochschule unter Beteiligung aller Gruppen in der strategischen und operativen Planung und Umsetzung (siehe Abbildung). Als Mitglieder des Aktionsbündnis Runder Tisch Gleichbehandlung und Antidiskriminierung setzen sich diversen Beratungsstellen und Akteur*innen gemeinsam aktiv für eine Kultur des Hinsehens ein und werben für Fairness und Gleichbehandlung. Vor diesem Hintergrund greift das Aktionsbündnis konkrete Fälle von Ungleichbehandlung, Diskriminierung, unfairem Verhalten, Mobbing, Aggression und sexueller Gewalt auf und wirkt diesen gezielt entgegen.
Das Thema Chancengerechtigkeit wird an der RWTH Aachen mit einem breiten Spektrum konkreter Maßnahmen unterlegt, die durch die vorgenannten Rahmenbedingungen ermöglicht bzw. von ihnen getragen werden. Sichtbar wird dies beispielsweise am Themenkomplex der Vereinbarkeit von Familie und Studium/Beruf, einem zentralen Indikator von Chancengerechtigkeit, den die Hochschule zukunftsträchtig auf der Grundlage eines umfassenden Familienbegriffs lebt und sich mit zahlreichen Services und Maßnahmen nachhaltig engagiert.
Zentrale Anlaufstelle für alle Hochschulmitglieder ist der Familienservice, der ein breites Portfolio an Informationen, individueller, vertraulicher Beratung sowie konkreten Maßnahmen zu den Themen Familiengründung, Studium mit Kind, Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen zur Verfügung stellt. Führungskräfte werden mit der Handreichung „Goldene Regeln einer familiengerechten Personalführung“ (PDF) in der Wahrnehmung ihrer Personalverantwortung sensibilisiert und unterstützt. Im Zuge der Exzellenzinitiative wurden an der RWTH Aachen gleichstellungsbezogene Aufgabengebiete verstetigt und damit nachhaltig in das Angebot der Hochschule integriert. Darunter fallen das Projekt „Gleichberechtigte Karrierewege“, das neue Wege zur partnerschaftlichen Aufteilung der Haus- und Familienarbeit aufzeigt, und das Gender Consulting für Forschungsanträge und -projekte, das insbesondere koordinierten DFG-Projekten bei der Antragsstellung und während der Projektlaufzeit verbindliche Beratung zu Fragen der Gleichstellung und Chancengerechtigkeit zur Verfügung stellt. Im Rahmen des Landesprogramms „Familiengerechte Hochschule“ wurden die Mentoring-Programme TANDEMstud und TANDEMdok verstetigt.
Um ihre Bestrebungen nicht nur standortbezogen zu denken, sondern ihnen im Sinne der Nachhaltigkeit eine größere Reichweite zu geben, engagiert sich die RWTH Aachen in sehr vielfältigen Netzwerken im lokalen, regionalen, nationalen und internationalen Rahmen. Beispielsweise ist die RWTH Aachen Mitglied in CESAER (Conference of European Schools for Advanced Engineering Education and Research), einem Verbund der führenden ingenieur- und naturwissenschaftlichen Hochschulen in Europa, der sich für eine nachhaltige, qualitativ hochwertige Ausbildung und Forschung sowie eine dem Gemeinwohl dienliche Integration von Bildung, Forschung und Innovation einsetzt. Innerhalb des Netzwerkes haben die Hochschulen gemeinsam die Notwendigkeit anerkannt, die Verwirklichung von Chancengleichheit, Vielfalt und Inklusion zu beschleunigen und sich unter anderem dazu verpflichten, das Bewusstsein für Chancengerechtigkeit zu fördern, interne Widerstände zu überwinden sowie mit gutem Beispiel voranzugehen und die Sichtbarkeit von Chancengleichheit und Vielfältigkeit ausdrücklich zu erhöhen.
Die Beteiligung der RWTH Aachen an drei EU-Projekten zur Umsetzung institutionellen Wandels in Wissenschaft und Forschung durch die Implementierung von Gleichstellungsplänen (Supporting and implementing Plans for Gender Equality in Academia and Research (SPEAR), CHAlleNging Gender (In)Equality in science and research (CHANGE) und Leading Towards Sustainable Gender Equality Plans in research performing organisations (LeTSGEPs)) belegt zudem nachdrücklich, dass die Hochschule als Ganzes und ihre Angehörigen in den unterschiedlichsten Einheiten auf die Chancengerechtigkeit bezogen ganzheitlich und nachhaltig denken und agieren.
Weiterbildung – Qualifizierung – wissenschaftlicher Nachwuchs
Um exzellente Forschung und Lehre zu gewährleisten, sind motivierte, hoch qualifizierte und zufriedene Mitarbeitende die Grundlage. Deswegen hat es sich die RWTH Aachen zum Ziel gesetzt, ihre Beschäftigten aus Wissenschaft, Wissenschaftsmanagement sowie Technik und Verwaltung durch gezielte und umfangreiche Personalentwicklungsmaßnahmen nachhaltig zu unterstützen. Ziele, Prozesse und Maßnahmen der Personalentwicklung dienen unter anderem der frühzeitigen Identifizierung und Bindung von exzellenten Wissenschaftler*innen, dem Ausbau strukturierter Qualifizierungskonzepte und chancengerechter Beschäftigungsbedingungen sowie der Förderung individueller Lebensqualität am Arbeitsplatz. Sie fördern die Identifikation mit der Kultur der Hochschule und haben einen nachhaltigen Einfluss auf die überfachliche Entwicklung aller Beschäftigten an der RWTH Aachen.
Die entsprechenden Angebote zur Kompetenz- und Karriereentwicklung sind weitestgehend im Dezernat 12 – Personalentwicklung und Talentmanagement gebündelt und nach Zielgruppen strukturiert. Als zentrale Anlauf-, Informations-, Weiterbildungs- und Lotsenstelle für Promovierende und Postdocs steht das RWTH Center for Young Academics (CYA) für den Aufbau einer übergreifenden Kultur der Nachwuchsförderung durch Akteur*innen und Institutionen der Fakultäten (zum Beispiel Graduiertenschulen), der Verwaltung sowie den zentralen Einrichtungen. Das CYA unterstützt damit eine nachhaltig wirksame, individuelle Gestaltung von Karrierewegen, vermittelt essentielle überfachliche Kompetenzen und fördert den Austausch zwischen relevanten Akteur*innen zur Gestaltung nachhaltiger Maßnahmen der Qualitätssicherung.
Als Teil des Center for Young Academics ergänzt die RWTH Doctoral Academy (ehemals Center for Doctoral Studies) die durch die Fakultäten vermittelte fachliche Qualifizierung der Promovierenden durch komplementäre Angebote zur überfachlichen Kompetenzentwicklung. Durch entsprechende Maßnahmen wird die wissenschaftliche Tätigkeit bzw. das Promotionsverfahren, die nachhaltige Gestaltung von Karrierewegen innerhalb und außerhalb der Wissenschaft sowie die individuelle, persönliche Entwicklung der Promovierenden unterstützt. Komplementär dazu bündelt die RWTH Postdoc Academy entsprechende Maßnahmen für Postdocs.
Im Rahmen der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses strebt die RWTH Aachen über das CYA zudem eine Entwicklung ihrer Nachwuchswissenschaftler*innen an, die sich neben fachlicher Tiefe durch eine breite interdisziplinäre Ausrichtung und fachübergreifende Kompetenzen auszeichnen (T-Shaped Profile). Die Verbindung der in der Nachwuchsförderung fokussierten Themen: wissenschaftliche Integrität, Interdisziplinarität, Lehrkompetenz, Forschungsdatenmanagement, verantwortungsbewusste Forschung und Innovation stellt sicher, dass die nachhaltige Wirkung von Lehre und Forschung unter Einhaltung der Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis zu verantworten ist.
Neben der Realisierung exzellenter Forschung und Lehre gehören vielfältige und anspruchsvolle Führungsaufgaben zum Anforderungsprofil von Postdocs, Wissenschaftsmanager*innen, Advanced Talents (unter anderem Juniorprofessor*innen, Postdocs mit besonderen Auszeichnungen) und Professor*innen. Das RWTH Center for Professional Leadership erhebt diesbezügliche Bedarfe und setzt auf dieser Basis umfangreiche Maßnahmen zur (zertifizierten) Führungskräfteentwicklung um. Führungskräfte werden dadurch in die Lage versetzt, ihr Handeln in sozialer, ökonomischer und ökologischer Hinsicht zu reflektieren, zu entwickeln und entlang der Führungsgrundsätze der RWTH umzusetzen.
Darüber hinaus werden im Center for Staff Development alle Maßnahmen zur Kompetenzentwicklung (Seminare, Coaching, Hospitationen, Handreichungen und viele mehr) für Beschäftigte in Technik und Verwaltung sowie den akademischen Mittelbau gebündelt. Die Arbeitswelt unterliegt einem stetigen Wandel, der zu veränderten Anforderungen, Tätigkeiten und Berufsbildern führt. Im Rahmen des Center for Staff Development werden die genannten Beschäftigtengruppen durch ein zeitgemäßes Seminarangebot zur individuellen Qualifizierung unterstützt. Die Angebotspalette reicht von fachlich orientierten Inhalten (zum Beispiel Verwaltungsfachwissen, Datenverarbeitung) über Sprachkurse bis hin zu überfachlichen Themen.
Das Center für Lehr- und Lernservices (CLS) bietet zudem durch das Angebot Excellent Academic Teaching (ExAcT) allen Lehrenden an der RWTH Aachen die Möglichkeit zum Auf- und Ausbau ihrer Lehrkompetenzen. Damit vereint ExAcT Qualifizierung und Zertifizierung sowie Forschung und Vernetzung durch bedarfsorientierte Seminare und Workshops, individuelle Beratung, gezielte Lehr- und Lernforschung und hochschuldidaktischen Austausch. ExAcT trägt damit zu einer zukunftsorientierten Lehre und kompetenzorientierten Entwicklung der Wissenschaftler*innen bei.
Neben den beschriebenen zielgruppenorientierten Angeboten verfügt die RWTH Aachen über ein breites Portfolio an fachlich orientierten Qualifizierungsmaßnahmen. Diese sind an diversen internen (zentralen), angegliederten und externen Einrichtungen angesiedelt, zum Beispiel der Universitätsbibliothek, dem Schreib- und Sprachenzentrum, der Arbeitsgruppe Forschungsdatenmanagement und am HumTec.
Zur Strukturierung, systematischen Weiterentwicklung und nachhaltigen Verankerung des Angebotes wurde 2017 unter Beteiligung aller Gremien der Hochschule und basierend auf den Leitlinien zur Personalentwicklung von 2012 das Personalentwicklungskonzept der RWTH Aachen erarbeitet. Das Konzept beschreibt den Status Quo sowie wichtige derzeitige und zukünftige Handlungsfelder und entsprechende Maßnahmen, die sich in der Entwicklung bzw. in der Umsetzung befinden. Damit wird Transparenz zwischen den diversen Angeboten und Akteur*innen sowie bezüglich der Erreichung entsprechender Ziele und der Hochschulstrategie hergestellt. Die im Personalentwicklungskonzept platzierten Maßnahmen wurden im Jahr 2021 nach einer Laufzeit von fünf Jahren unter Einbindung von Interessen- und Gruppenvertretungen evaluiert. Die integrierten Themen und Handlungsfelder werden vom Dezernat 12 Personalentwicklung und Talentmanagement in enger Zusammenarbeit mit dem Prorektorat für Personal und wissenschaftlichen Nachwuchs und weiteren Akteuren, wie zum Beispiel dem IGaD gebündelt, bearbeitet und sukzessive weiterentwickelt.
Im Hinblick auf diverse Nachhaltigkeitsdimensionen lassen sich, ergänzend zu den bereits genannten Bezügen und Themenfeldern, außerdem die folgenden Aspekte herausstellen:
Nachhaltige Wirksamkeit der Inhalte von Personalentwicklungsmaßnahmen
Die nachhaltige Wirksamkeit der Inhalte der umgesetzten Maßnahmen können durch die Wirkung auf das Verhalten der Beschäftigten, welche in Evaluationen abgefragt wird, nachgewiesen werden. Überfachliche Qualifizierung professionalisiert Wissenschaftler*innen und Beschäftigte in Technik und Verwaltung in ihrem konkreten praktischen Handeln – also in ihren methodischen, kommunikativen und sozialen Kompetenzen. Damit werden gemäß den Handlungsfeldern der Personalentwicklung an der RWTH Aachen ihre Führungsfähigkeit, Innovations- und Forschungsfähigkeit und ihre Lehrkompetenzen weiterentwickelt, ihre Leistungsbereitschaft und ihre persönliche Entwicklung gefördert sowie die Gleichstellung und Diversität, das Wir-Gefühl und die Leistungsbereitschaft gestärkt. Dies kann unter anderem durch eine qualitative Sicherung und laufende Aktualisierung von Inhalten erreicht werden. Qualitätssicherung bezieht sich dabei sowohl auf die vermittelten Inhalte, Formate und Methoden als auch auf die Auswahl von Referent*innen. So erfolgt über den Einsatz von digitalen Evaluationsbögen zu jeder Veranstaltung sowie einer Transferevaluation drei Monate nach der Qualifizierungsmaßnahme eine standardisierte Veranstaltungsbewertung. Da die Evaluationen eine Bewertung von Inhalten, Referent*innen und Formaten sowie Rückschlüsse auf den Transfer des Gelernten in den Arbeitsalltag zulassen, ist eine nachhaltige Wirkung nachvollziehbar.
Nachhaltiger Umgang mit Ressourcen
Bei der hohen Anzahl an Qualifizierungsangeboten für mehrere tausend Beschäftigte an der RWTH Aachen kommt der Frage nach einer ressourcenschonenden Ausgestaltung der verschiedenen Angebote eine besondere Bedeutung zu. Generell werden keine Seminarunterlagen (zum Beispiel Evaluationsbögen, Seminarunterlagen der Referent*innen für Teilnehmende oder Teilnahmebescheinigungen) ausgedruckt, sondern den Teilnehmenden und Referent*innen in digitaler Form zur Verfügung gestellt. Des Weiteren dient insbesondere der Ausbau digitaler Formate der Ressourcenschonung: Aufwendungen für Räume, Material, Energie, Reisen, Catering und Zeit werden dadurch reduziert. Digitale Formate werden nicht zuletzt aus diesem Grund ausgebaut und die technischen und didaktischen Voraussetzungen gemeinsam mit externen Trainer*innen und Akteur*innen der RWTH Aachen weiterentwickelt. Dadurch kann auch dem Bedarf bezogen auf höhere Teilnehmer*innenzahlen und dem Anspruch einer hohen zeitlichen und örtlichen Flexibilität entsprochen werden. Mittelfristig sollen digitale und Präsenz-Angebote gleichberechtigt unter der Maßgabe ihrer didaktischen Wirksamkeit und des erforderlichen Ressourceneinsatzes umgesetzt werden.
Ein optimierter Ressourceneinsatz erfolgt unterstützend durch die Umstellung auf digitale Prozesse innerhalb des Dezernates 12 Personalentwicklung und Talentmanagement. Die Umsetzung des Veranstaltungsmanagements mithilfe einer Managementsoftware und die digitale Abbildung der Buchhaltungsprozesse sind hierfür exemplarische Beispiele. Weitere Optimierungspotenziale zur Ressourcenschonung ergeben sich durch ein professionelles Prozessmanagement im Dezernat und den verstärkten Einsatz interner Expert*innen (u.a. positive ökologische Folgen durch Wegfall von An- und Abreise externer Trainer*innen).
Auch RWTH-übergreifende Kooperationen, zum Beispiel mit dem Forschungszentrum Jülich und dem UKA, zahlen sich sowohl inhaltlich im kollegialen Austausch als auch in Bezug auf organisatorische und finanzielle Synergieeffekte nachhaltig aus.
Nachhaltigkeit als Thema in Qualifizierungsangeboten
Das Thema Nachhaltigkeit in Qualifizierungsangeboten kann sich sowohl auf die beschriebenen ressourcenschonenden Prozesse als auch in Bezug auf die nachhaltige Wirkung der Arbeit in Führung, Forschung, Lehre, Transfer und Organisation beziehen. Dies wird zukünftig stärker an die verschiedenen Personengruppen an der RWTH Aachen herangetragen und als Querschnittsaufgabe einbezogen.
Bereits jetzt wird dies punktuell bei der inhaltlichen Ausrichtung verfolgt, wie zum Beispiel beim 3. VDI-Doktorand*innentag 2021 „Sustainability in Doctoral Education“, welcher durch das Dezernat 12 in Kooperation mit dem Verein Deutscher Ingenieur*innen e.V. (VDI) und in enger interner Zusammenarbeit mit der Stabsstelle Nachhaltigkeit und Hochschulgovernance organisiert wurde.
Weiterbildungsveranstaltungen, die das Thema Nachhaltigkeit unmittelbar adressieren sind in Planung. Durch die umfangreichen überfachlichen Angebote zur Kompetenzentwicklung werden jedoch nachhaltigere Strukturen, Prozesse und insbesondere Karriereverläufe bereits jetzt in der Weiterbildung repräsentiert. Dies geschieht zum Beispiel dadurch, dass Betreuende systematisch auf ihre Rolle vorbereitet werden oder dass Postdocs sich und ihre Karrierepotenziale im Rahmen von Coaching-Angeboten kontinuierlich reflektieren. Des Weiteren ist das Aufzeigen neuer Perspektiven und aktueller Entwicklungen Ziel vieler Weiterbildungsangebote. So beispielsweise im Vortrag „Rassismus im Code“. Hier vermittelte die Referentin, wie Algorithmen und künstliche Intelligenz Rassismus fördern können und wie diesem Problem begegnet werden kann.
Die Stadt Aachen und die RWTH Aachen arbeiten nicht nur als Institutionen partnerschaftlich zusammen, sondern sind auch durch den Campus als Lebensort eng miteinander verbunden:
Zum einen ist die Stadt der Wohn- und Entwicklungsort vieler Studierenden und Wissenschaftler*innen, in der viele ihre wichtigsten Lebensphasen – Studium, Partnerschaft, Einstieg in das Berufsleben, Familiengründung – erleben. Zum anderen sichert die RWTH Aachen als größte Arbeitgeberin und Förderin von Gründungen und Innovation die wirtschaftliche Spitzenposition der Region.
Umso mehr freue ich mich, dass die RWTH Aachen dieser Partnerschaft in ihrem ersten Nachhaltigkeitsbericht einen Platz einräumt und dem Engagement der Stadt auch in diesem Bereich Sichtbarkeit verleiht. Gemeinsam wollen wir die Zukunft nachhaltig gestalten, sei es durch die aktive Förderung der Lebensqualität in der Stadt oder die Zusammenarbeit in den Bereichen Fairtrade, Gründungsförderung und beim Bauen, um nur einige zu nennen. Auch die Gestaltung des Campus West, der die Stadt zukünftig prägen und als Wissenschaftsort weiter stärken wird, bietet dabei eine große Chance, die wir gemeinsam nutzen werden. Für die Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft müssen und werden wir weiter eng zusammenarbeiten.
Besonders wichtig sind die lebendigen Orte, wo die Bürger*innen der Stadt und die Wissenschaftler*innen und Studierenden zusammenkommen, sei es im Rahmen des Future Labs, der ‚Uni im Rathaus‘, des SeptemberSpecials oder im Öcher Lab. Hier zeigt sich das Miteinander der Stadt und der RWTH Aachen, das Aachen zu einem lebenswerten Ort für Alle macht. Ich freue mich darauf, dies auch in Zukunft gemeinsam mit Ihnen erleben und gestalten zu können.
Gemeinwohl: gesellschaftlicher Transfer
Als öffentliche Einrichtungen, die zu großen Teilen von der Allgemeinheit finanziert werden, haben Hochschulen die Verpflichtung, ihre Erkenntnisse und ihr Wissen der Gemeinschaft zur Verfügung zu stellen und diesen Transfer proaktiv zu gestalten. Der Transfer von Wissen und Innovationen in die Gesellschaft ist jedoch keine Einbahnstraße: Die Universität erhält durch die Auseinandersetzung mit der Praxis Rückmeldung zur kritischen Selbst-Reflexion ihres wissenschaftlichen Handelns. Dies erfolgt zum Beispiel durch Kooperationen zwischen Praxis und Lehre, die die Anwendungsorientierung der Studiengänge und Beschäftigungsfähigkeit der Studierenden fördern, oder durch Forschungsprozesse, in denen Fragestellungen aus gesellschaftlichen Problemen abgeleitet oder entwickelte Technologien in der Praxis getestet werden.
Ein Hand-in-Hand von Hochschule und Gesellschaft mit dem Ziel einer nachhaltigen Entwicklung ermöglicht es also allen Beteiligten, Wissensstand und Handlungsfähigkeit zu erhöhen. Die RWTH Aachen sieht gesellschaftliche Verantwortung als immanente Grundlage einer exzellenten Hochschule. Dieser bereits bei der Gründung formulierte Anspruch des Transfers von Wissen in die Gesellschaft ist heute weiterhin maßgebliches Charakteristikum der Hochschule.
Dabei sind Living Labs eine zentrale Forschungsinfrastruktur der Zukunft für technische Hochschulen, um Herausforderungen nachhaltiger Problemlösung unter Mitwirkung aller relevanter Akteur*innen, der Nutzung komplexer Technologien sowie der Entwicklung sozialer Innovationen zu meistern. Living Labs gilt es partizipativ, kontextsensitiv und nachhaltig auszugestalten. Der Living Labs Incubator, welcher für die laufende Exzellenzstrategie (PDF) als Maßnahme entwickelt und durch EXU-Mittel gefördert wird, vernetzt dazu systematisch die Living-Labs-Initiativen an und um die RWTH Aachen und entwickelt ein Methoden- und Datenwissen sowie eine korrespondierende Infrastruktur. Living Labs erfordern ein avanciertes, sensibles und kollaboratives Forschungsdatenmanagement im Einklang mit ethischen Richtlinien und Datenschutz.
Im Rahmen des ebenfalls innerhalb der Exzellenzstrategie geförderten Responsible Research and Innovation (RRI) Hub wird eine intensive Kooperation zwischen Wissenschaft und Gesellschaft angestrebt, die zu mehr wechselseitiger Transparenz und Akzeptanz beiträgt. Hieraus sollen Lösungen für komplexe gesellschaftliche Herausforderungen hervorgehen. Der Hub ist Impulsgeber und Plattform für das gemeinsame Wirken an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft, er initiiert und begleitet aus diesem Verständnis heraus unterschiedliche Projekte. Seine Aktivitäten umfassen Projekte in den Bereichen der Einrichtung von Governancestrukturen, der Kooperations- und Netzwerkbildung auf der regionalen Ebene mit dem Ehrenamtsbüro der Stadt Aachen bis hin zur internationalen Ebene innerhalb des United Nations Innovation Network oder des ENHANCE Netzwerks. Des Weiteren werden Beteiligungsverfahren und -prozesse sowie Bildungsangebote für Bürger*innen, wie das Festival der Taten oder die Lehrveranstaltung „Nachhaltigkeit als Herausforderung und Chance für die Gesellschaft“ angeboten. Diese hat der RRI Hub gemeinsam mit Vertreter*innen der Fachhochschule Aachen sowie der Katholischen Hochschule Aachen im Rahmen des Fachprogramms Lehren des BMBF für Studierende aller drei Hochschulen entwickelt.
Seit 2020 ist die Stadt Aachen Teil des bundesweiten Netzwerks “Engagierte Stadt”. Ausgehend von der Leitfrage "Was ist gutes Leben und wie gestalten wir es gemeinschaftlich?" wollen der RRI Hub sowie verschiedene regionale Partner*innen das Potential einer vielfältigen und engagierten Stadtgesellschaft sichtbar machen. Kooperativ und kreativ sollen Antworten entwickelt und regionale Strukturen nachhaltig gestärkt werden. Als „Engagierte Stadt“ werden Verantwortungsgemeinschaften aus Akteur*innen der Zivilgesellschaft, Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft auf ihrem Weg zu mehr Zusammenarbeit für Engagement und Beteiligung vor Ort begleitet, sowie beim bundesweiten Austausch und beim Wissenstransfer unterstützt.
Das Dezernat 3 - Presse und Kommunikation fördert durch ein vielfältiges Angebot an Medien, Wissenschaftsberichterstattung sowie Veranstaltungen die zielgruppengerechte Ansprache und Information des Hochschulumfeldes als Basis des wechselseitigen Austauschs.
Das Forschungsmagazin RWTH THEMEN ermöglicht eine sehr umfassende und doch kompakte Auseinandersetzung mit jeweils einem Forschungsschwerpunkt der RWTH Aachen. Eine Besonderheit des Magazins ist, dass die Autoren RWTH-Wissenschaftler*innen sind, die ihre Themen aufbereiten. Die RWTH THEMEN erscheinen in der Regel einmal pro Semester.
In der Ausgabe 1/2020 zum Thema „Plastik und Umwelt“ (PDF) erklärten zum Beispiel zahlreiche Wissenschaftler*innen ihre Forschung an Lösungsansätzen, um den Eintrag von Kunststoffen in die Umwelt und die Umweltgefahren durch Kunststoffe zu reduzieren.
Das Bürger*innenforum RWTHextern informiert seit vielen Jahren die Bürger*innen im Dreiländereck über die Aktivitäten der RWTH Aachen. Ziel ist es, ein möglichst umfassendes Bild der Hochschule zu vermitteln, in dem Initiativen aus Forschung, Lehre und akademischem Leben zielgruppengerecht, verständlich und unterhaltsam aufbereitet werden.
In dieser Weise nimmt das Bürger*innenforum eine wichtige Mittlerfunktion zwischen Hochschule und städtischem Umfeld ein.
So beispielsweise bei der gemeinsamen Veranstaltungsreihe von RWTH Aachen und Stadt Aachen „Uni im Rathaus“, bei welcher Expert*innen unter anderem bereits die verschiedene Aspekte der Genschere CRISPR/Cas9 diskutierten, die die Mikrobiologin Emmanuelle Charpentier entdeckt und weiter erforscht hatte. Es wurde dabei aufgezeigt, wie die RWTH Aachen sich dem öffentlichen Diskurs über Chancen und Risiken, Potenziale und Grenzen bewusst stellt.
Auch bei der jährlichen Wissenschaftsnacht werden alle Generationen angesprochen und Wissenschaft wird verständlich vermittelt und greifbar gemacht. Begleitet wird dies mit einem Ausschnitt des musikalischen, künstlerischen und insgesamt kulturellen Lebens an der RWTH Aachen und einem großen Science Slam.
Schon bei den ersten Ideen für die Entwicklung von Formaten, mit denen die RWTH Aachen ihren 150. Geburtstag feierte, stand das Thema Nachhaltigkeit auf allen Ebenen auf der Agenda. Im Rahmen eines ersten Ideenmarktes wurden Vorschläge wie ein Feuerwerk aus eben diesen Gründen ausgeschlossen. Der Aspekt der Nachhaltigkeit spiegelte sich in vielen Facetten des Jubiläums wider – bis hin zur Produktauswahl beim Jubiläums-Merchandising.
Die zentrale Jubiläumsveranstaltung „Lernen. Forschen. Machen. Die Show.“, welche aufgrund der Corona-Pandemie als Film umgesetzt wurde, gibt Einblicke in die Hochschule und aktuelle Forschung. Alle wissenschaftlichen Projekte lassen sich unter dem Oberbegriff Nachhaltigkeit im Allgemeinen und Kohlenstoffvermeidung im Speziellen zusammenfassen – wie im frei zugänglichen Film erlebbar.
RWTHtransparent ist der öffentliche Jahresrückblick des Rektorats, bei dem Ende Januar – begleitet von einer Ausstellung – die Highlights des vorangegangen Jahres der Hochschule insgesamt und in den einzelnen Prorektoraten präsentiert und Auszeichnungen wie die Lehrpreise, die Brigitte-Gilles-Preise und der Innovation Award verliehen werden.
Der Schwerpunkt lag beispielsweise 2019 auf dem Aspekt Nachhaltigkeit, wobei ein Modell der Aachener Verfahrenstechnik in den Fokus gerückt wurde, welches die Energiegewinnung und -Verwertung der Zukunft anschaulich machte. Der spielerische Aspekt – das Modell ist aus Lego gebaut – ermöglichte dem Publikum einen niedrigschwelligen Zugang zum Thema.