Talentscouting Aachen
Die RWTH Aachen sieht sich in der Verantwortung, Bildungsgerechtigkeit aktiv zu fördern und Hürden auf dem Weg in eine akademische Bildung abzubauen. Im Studienaufnahmeverhalten gibt es deutlich identifizierbare geschlechtsspezifische sowie Milieu- bzw. Herkunftsunterschiede. Diese bestimmen oft die Wahl für oder gegen ein Studium ebenso wie den erfolgreichen Studieneinstieg. Diese zielgruppenspezifischen Hürden zu erkennen und den erfolgreichen Studienweg entgegen dieser zu ebnen, gehört aus Sicht der RWTH Aachen zu den Aufgaben einer zukunftsfähigen Hochschule. Aus diesem Grund hat die RWTH Aachen in Kooperation mit der FH Aachen die NRW-weite Maßnahme Talentscouting realisiert, welche seit 2021 nach vorheriger Projektphase (2017-2020) eine Regelaufgabe der Zentralen Studienberatung der RWTH Aachen ist.
Ziel ist die Förderung begabter junger Menschen zur Erhöhung des Anteils von Studierenden aus strukturell benachteiligten familiären Situationen: Familien ohne akademische Erfahrung, mit Migrationshintergrund oder aus ländlichen Gebieten mit geringem Akademiker*innenanteil. Schüler*innen dieser Zielgruppen, werden von den Talentscouts langfristig individuell beraten und begleitet.
Das Talentscouting wird fortlaufend vom Wissenschaftszentrum Berlin evaluiert. Am Standort Aachen wurde das Projekt bis Ende 2020 zusätzlich durch eine interne wissenschaftliche Begleitforschung evaluiert, welche an der Professur Gender und Diversity in den Ingenieurwissenschaften angesiedelt war. Der angewendete kombiniert quantitativ-qualitative Forschungsansatz ermöglicht es, Daten über die individuellen Lebensumstände der Talente, ihren Bildungsweg sowie ihre Inanspruchnahme des Talentscouting-Beratungsportfolios in Relation zu setzen. Dadurch wird eine kontinuierliche Prozessanalyse bzw. Evaluation des Projektes sichergestellt.