Beim Abschiedsevent The Last Dance war die Sporthalle am Königshügel ordentlich gefüllt.
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Ende einer Ära

Am Königshügel entsteht die Zukunft des Hochschulsports

Nach 61 Jahren ging es im vergangenen Sommer für den Sporthallenkomplex Königshügel des Hochschulsportzentrums der RWTH (HSZ) zu Ende. Viele Erinnerungen und Emotionen hingen an der alten Halle. Doch jetzt wurde Platz gemacht für ein neues, modernes Sportgebäude, das voraussichtlich Mitte 2025 fertiggestellt werden soll.


Zum Abschied ein letztes Mal Kontakthüpfen

Der Sporthallenkomplex am Königshügel bildete über Jahrzehnte das Herzstück des Aachener Hochschulsports. 61 Jahre lang wurde in diesen großen vier Wänden geschwitzt, getanzt, gelacht und geweint. Neben regulären Sportkursen fanden hier auch spannende Wettkämpfe und emotionale Events, wie die Hochschulsportshow, statt.

Jetzt allerdings gehört die beliebte Sporthalle der Vergangenheit an, denn an gleicher Stelle wird ein moderner Ersatzneubau entstehen. Bevor das Herzstück des Hochschulsports aber abgerissen wurde, fand noch ein letztes großes Event statt: The Last Dance.

Ein letztes Mal lebte die Halle beim Kontakthüpfen und Gesellschaftstanz auf. Rund 800 Teilnehmende verabschiedeten sich hüpfend und tanzend von der Halle, die den Hochschulsport jahrzehntelang geprägt hat.

Für Viele ist die Halle eine zentrale Erinnerung an ihre Studien- oder Arbeitszeit: Besonders an das Angebot Fitness mit Musik, besser bekannt als Kontakthüpfen, erinnern sich viele Alumni gerne zurück.

Um den vielen Erfahrungen und Erlebnissen eine Erinnerung zu geben, wurde der Parkettboden der alten Halle in einzigartige Erinnerungsstücke aufgearbeitet und verkauft. Das HSZ hat das Projekt gemeinsam mit dem Sportreferat der Studierendenschaften und dem Institut für Lasertechnik (ILT) umgesetzt. Der Nettoerlös der Aktion in Höhe von 6.161 Euro wurde an die internationale Organisation „Right to Play“ gespendet, die Kindern in Krisengebieten ermöglicht, über Sport und Spiel den Alltag zu bewältigen.

Aus dem Parkettboden der alten Halle entstanden einzigartige Erinnerungsstücke.
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In der Zwischenzeit läuft das Sport- und Eventprogramm dank kreativer Lösungen weiter. Bis die neue Halle fertiggestellt ist, findet das Sportprogramm in einem Interimsbau im Stadion Königshügel statt. In dieser temporären Sportstätte finden eine große Sporthalle und drei kleinere Multifunktionshallen Platz. Die beliebte Hochschulsportshow, die traditionell in der Sporthalle Königshügel stattfand, zog 2024 an einen neuen Ort: Auf der Bühne des Theaters Aachen konnten die teilnehmenden Sportgruppen ihre Aufführungen in einer eindrucksvollen Atmosphäre präsentieren.


Neue Sporthalle als zentraler Knotenpunkt des Hochschulsports

Im Mai 2023 wurde die geliebte Sporthalle Stück für Stück abgerissen: erst die Fassade, dann die Fensterfront, die Außenwände und zu guter Letzt das Dach. Ein halbes Jahr später, im Dezember 2023, stand von der alten Halle nichts mehr und die Einrichtung der Baugrube begann. Aktuell wird die Baugrube ausgehoben, da der Neubau auch einige Änderungen mit sich bringen wird: Zum einen soll die Halle tiefer gelegt sein. Dadurch wird der Spielbetrieb bei vielen Sportarten vereinfacht, da durch die Tieferlegung des Gebäudes die Sonne beim Spielen nicht mehr blendet. Zum anderen soll die Halle als zentraler Knotenpunkt des Hochschulsports einen Service-Point haben, an dem alle Fragen direkt beantwortet werden können.

Unverändert bleibt die Anzahl der Sporthallen in dem Komplex: Es wird weiterhin eine große Halle und drei kleinere Multifunktionshallen geben. Die Halle punktet dabei mit kürzeren Laufwegen als in der alten Halle.

Die Fassade der alten Königshügelsporthalle wird eingerissen.
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Aufgrund der Baustelle musste ein Interimsbau her.
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Insgesamt wird der neue Sporthallenkomplex in einem neuen, modernen Look erscheinen. Aktueller Stand ist, dass die neue Sporthalle am Königshügel Mitte 2025 fertiggestellt werden soll. Das HSZ freut sich über den Ersatzneubau, auch wenn aufgrund der nach wie vor riesigen Nachfrage mehr Sportraum benötigt wird. Unmittelbar nach der Fertigstellung der neuen Halle stehen auch weitere Bauarbeiten am Königshügel an, welche die Cage-Soccerboxen, die Beachvolleyballplätze und die Basketballplätze betreffen werden.

 

– Autor*innen: Laura Sobczyk, Hedda Faber, Peter Lynen

Zu Tisch am Königshügel – Das Baukreisel-Kollektiv

Auch das Baukreisel-Kollektiv ist in der alten Turnhalle am Königshügel aktiv geworden. Dort konnte die Organisation dank der Unterstützung durch den Hochschulsport ein Teil des ikonischen Turnhallenbodens retten.

Der Baukreisel ist ein Kollektiv für Transformation und Gestaltung und beschäftigt sich mit der Wiederverwendung von Bauteilen, um die Baubranche nachhaltig und kreislauffähig zu transformieren. Das Kollektiv arbeitet dafür an Projekten in der Lehre, Beratung, Forschung, Projektentwicklung, Architektur und dem Möbeldesign. Die meisten aktiven Mitglieder haben an der RWTH Architektur studiert und 2022 gemeinsam das Kollektiv gegründet.

Dem hochwertigen Stäbchenparket aus Eiche wird zusammen mit Stahlgestellen aus der Turnhalle und lokalen Schreiner*innen ein zweites Leben als Esstisch ermöglicht und so auf die Ästhetik von Wiederverwendung aufmerksam gemacht.

Wenn Sie mehr über das Projekt erfahren möchten, finden Sie alle Infos auf der Website des Baukreisels.

– Autor: Christian Roth

 

Dem Parkett aus der Sporthalle wurde ein zweites Leben als Tisch ermöglicht. Foto: Baukreisel e.V.