Die Hüte fliegen.
Andreas Schmitter

„Es ist geschafft“

Die RWTH verabschiedete ihre Graduierten

Wenn das Studium vorbei oder die Promotion abgeschlossen ist, dann zieht es die Universitätsabsolvent*innen mitunter in die weite Welt. Noch einmal zusammenkommen, noch einmal gemeinsam feiern, bevor der neue Lebensabschnitt beginnt, das ist die Idee des Graduiertenfestes der RWTH Aachen. 1.500 Graduierte – Bachelor, Master, Promotion – der letzten beiden Semester kamen am 2. September im proppenvollen Dressurstadion auf dem Gelände des CHIO Aachen zusammen, um mit ihren Eltern, Freund*innen und natürlich den ehemaligen Mitstudierenden zu feiern.

„... und greift nach den Sternen.“

1.500 Hüte flogen in den Himmel – Höhepunkt des diesjährigen Graduiertenfests und der Moment, an den sich alle noch lange erinnern werden. Den Hut in die Luft werfen – das hätte damals auch Dr. Melanie Maas-Brunner gerne gemacht. Maas-Brunner, Mitglied des Vorstands und Chief Technology Officer (CTO) der BASF SE sowie Trägerin des Aachener Ingenieurpreises 2023, hielt die Keynote und erinnerte sich noch genau an ihre Abschlussurkunde nach erfolgreichem Chemie-Studium an der RWTH: „Die habe ich in einem nüchternen Büro abgeholt“, erzählte sie am Samstagnachmittag. Die Absolvent*innen forderte sie auf, mutig zu sein, an Innovationen zu glauben und die exzellente RWTH-Ausbildung fortan klug einzusetzen:

„Nutzt, was ihr hier mit auf den Weg bekommen habt, seid optimistisch und entschlossen, habt keine Angst vor Rückschlägen und Fehlern, kämpft für eure Ziele – und greift nach den Sternen. Es wird sich für euch lohnen.“

Für Maas-Brunner hat sich das Studium in Aachen gleich doppelt gelohnt, hat sie bei der internen Chemiker-Abschlussparty doch ihren Mann kennengelernt, wie sie schmunzelnd verriet.

Ein sonniger Tag in der Aachener Soers

Die Absolvent*innen genossen schon seit dem Vormittag die Stimmung in der Aachener Soers. Daniel Eguiguren hat seinen Master in Informatik gemacht, und diesen außergewöhnlichen Tag musste er nicht allein verbringen: „Ich bin aufgeregt und glücklich, heute beim Graduiertenfest dabei zu sein. Meine Eltern sind vor zwei Tagen extra aus Ecuador nach Aachen gekommen, um mit mir zu feiern.“ Dem Bachelor in Indien ließen Nishad Bagwe und Ashish Gawali nun den Master in Production System Engineering in Aachen folgen: „Wir haben uns bei einer Beratungsstelle, die über das Studium in Aachen informiert, kennengelernt. Und nun sind wir beide zusammen bei der Feier – großartig!“ Zur kurzweiligen und vielsprachigen Moderation von Kanzler Manfred Nettekoven zogen Daniel, Nishad, Ashish und all die anderen – nach Fakultäten sortiert – ins Stadion ein.

Einmarsch der Fakultät 7 in das Dressurstadion auf dem Gelände des CHIO Aachen.
Andreas Schmitter

Einen Moment für die Erinnerung schaffen

Einmal zusammenkommen, um zu sagen „Es ist geschafft“, einen Moment schaffen, an den sich die Absolvent*innen immer wieder gerne erinnern, das wolle man mit dem Graduiertenfest erreichen, so Professor Ulrich Rüdiger, Rektor der RWTH Aachen. Rüdiger moderierte gemeinsam mit Prorektorin Professorin Sabine Brück-Dürkop das Graduiertenfest. Seit 2014 ehrt die RWTH ihre Absolvent*innen auf diese festliche Weise.

Unterstützt wurde das RWTH-Graduiertenfest 2023 durch Evonik und den VDI sowie von MLP, umlaut und dem Förderverein proRWTH. Beim Abschied vom Gelände begleitete die Graduierten dann ein Aachen-typisches Farewell: „Tschö, wa!“, stand auf den großen Plakaten an den Ausgängen. Auf ein Wiedersehen, irgendwann, hier in Aachen.

– Autor: Niels Knippertz