Zwei Personen arbeitend am Tisch aus der Vogelperspektive
Martin Braun

Diversity als Teil der Gesamtstrategie

Das Handlungskonzept Gleichstellung, der Aktionsplan Inklusion oder die Internationalisierungsstrategie fokussieren auf spezifische Dimensionen von Diversity, während das Personalentwicklungskonzept und der Nachhaltigkeitsbericht Aspekte von Chancengerechtigkeit als umfassende Querschnittsaufgaben integrieren. Auch der „Werte-Kodex“ und der Hochschulentwicklungsplan berücksichtigen Chancengerechtigkeit als Querschnittsaufgabe.

Gemeinsam mit dem Hochschulentwicklungsplan, dem Rahmenplan Gleichstellung und den erfolgreichen Anträgen zur Exzellenzinitiative bzw. Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder, bildeten sie bislang den gesamtstrategischen Rahmen der RWTH im Bereich Chancengerechtigkeit.

Zur Förderung interner Prozesse bei der Umsetzung von Chancengerechtigkeit nutzt die RWTH zudem den Bericht zu den Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards der Deutschen Forschungsgemeinschaft, strukturierte Zertifizierungsprozesse wie das Prädikat TOTAL E-QUALITY & Diversity (die RWTH wird seit 2005 regelmäßig mit dem Zertifikat Total E-Quality ausgezeichnet. 2017 erhält die Hochschule das neu ausgelobte Prädikat Diversity sowie den Nachhaltigkeitspreis. Die Zertifizierung wurde im Jahr 2020 erfolgreich erneuert) und das „audit familiengerechte hochschule" sowie die im Kontext von ENHANCE entwickelten Strategien. (Im Rahmen von ENHANCE ist die RWTH für das Arbeitspaket Equality & Gender Diversity zuständig. Die im europäischen Verbund erarbeiteten Ergebnisse werden im Rahmen interner strategischer Prozesse der RWTH genutzt und mit anderen Maßnahmen verzahnt)

Die Diversity-Strategie (2022–2027), das Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit im forumDIVERSITY, verzahnt sie sich mit der Gesamtstrategie der RWTH und komplementiert diese gleichermaßen. Sie bietet einen Überblick über die erfolgreiche Entwicklung der Diversity-Policy und die bestehenden Diversity-Aktivitäten (eine umfassende Übersicht über Maßnahmen im Kontext von Diversity wird in Form eines Diversity-Portals erstellt und auf der Website der RWTH veröffentlicht) an der Hochschule seit 2007. Unter Bezugnahme auf einschlägige Konzepte und Strategiepapiere werden relevante Themen und Diversitätsdimensionen (vgl. Unser Verständnis von Diversity) zwar inhaltlich aufgegriffen, auf den Entwurf neuer bzw. weiterer Aktivitäten in diesem Kontext wird jedoch bewusst verzichtet. Es wird auf Aktivitäten der Hochschule hingewiesen, beispielsweise im Bereich Inklusion. In diesem Fall verzichten wir auf die Konzeption neuer Maßnahmen, da diese bereits im Aktionsplan Inklusion hinreichend abgebildet sind. Analog gilt dies auch für die Bereiche Geschlechtergerechtigkeit sowie Internationalisierung.

In vier unterschiedlichen Aktionsfeldern (vgl. Ziele und Aktionsfelder) setzt die neue Strategie an einer chancengerechteren Gestaltung der Hochschulstrukturen an und ermöglicht es, weitere Bedarfe zu identifizieren und Voraussetzungen für die Umsetzung geeigneter Maßnahmen zu schaffen (im Rahmen eines Workshops im forumDIVERSITY wurden gemeinsam Handlungsbedarfe identifiziert und daraus geeignet erscheinende Aktivitäten abgeleitet. Deren Umsetzung wird unter einen Finanzierungsvorbehalt gesetzt. Die konkrete Zuständigkeit für einzelne Aktivitäten wird, ähnlich wie bei anderen Strategiepapieren, nach der Veröffentlichung der Diversity-Strategie diskutiert und mit den möglichen Akteur*innen abgestimmt). Sie dient der gezielten Information und Sensibilisierung aller Hochschulangehörigen. Die Diversity-Strategie weist einen hohen Praxisbezug auf, den flankierende Maßnahmen wie etwa Social Media-Angebote zukünftig noch stärker ausbauen sollen, um auf allen Ebenen der Hochschule praxisnah und nachvollziehbar zu vermitteln, was Diversity bedeutet und welche Ziele die RWTH verfolgt. Insbesondere jedoch soll ein allgemeines Commitment bewirkt werden: Diversity betrifft alle Menschen an der RWTH. Insbesondere Fakultäten bzw. Fakultätsleitungen wird mit der Diversity-Strategie eine konkrete Grundlage für die Realisierung zukünftiger Aktivitäten geliefert.

Damit erfährt das Diversity-Profil der RWTH eine weitere Schärfung:  Die Selbstverpflichtung zum Ausbau einer offenen Organisationskultur, die charakterisiert ist durch ein hohes Maß an Wertschätzung für die Vielfalt der Hochschulangehörigen, wird einmal mehr bekräftigt.